„Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ Dieser polemische Satz benennt ein Problem, das mit Polemik nicht zu lösen ist.
Als Nebenwirkung der allseits erhobenen Toleranzforderung ist ein zunehmendes Bedürfnis nach Grenzen und Leitlinien zu verzeichnen. Das Zusammenleben gleicht oft einer „geschlossenen Gesellschaft“, da eingespielte Gewohnheiten, Ratlosigkeit und verzweigte Strukturen die Handlungsspielräume einengen. Die 10 Gebote als die klassischen No goes der christlichen Tradition sind eine kräftige Intervention, ein Eingriff in diese Befindlichkeit. Sie konfrontieren und geben zu denken, denn sie bringen Gott ins Spiel. Das Bedenken und Erproben der biblischen Beziehungs-Ethik führt schließlich zu der Frage: Ist Toleranz ohne die Option des Verzeihens überhaupt denkbar?
In einer Gottesdienstreihe an St. Katharinen und begleitenden Veranstaltungen wird unter dem Jahresthema „Reformation und Toleranz“ den Fragen nachgegangen.
28. Juli um 10.30 Uhr
„… keine Kompromisse, kein anderes Bier …“ Kein anderer Gott? Christsein zwischen anything goes und Intoleranz
Das erste Gebot.
4. August um 10.30 Uhr
Die Gebote der sogenannten Ersten Tafel als Formatierung des christlichen Lebens
11. August um 10.30 Uhr
„Du sollst nicht (alle) töten!“
Das fünfte gebot
18. August um 10.30 Uhr
„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“
Das „sexte“ Gebot
25. August um 10.30 Uhr
„Wer ist mein Nächster?“
Über die Dreiecksbeziehung im Doppelgebot der Liebe
Gottesdienst mit Kantate, Kantorei St. Katharinen
5. September 19.00 bis 21.30 Uhr Akademietagung
Wo Christen nicht mehr mitkönnen.
Widerstand und Protest
Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller (Ev. Kirche von Westfalen)
8. September um 10.30 Uhr
„Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!“
Über (Lebens-) Lügen und andere Sprechakte
Mit Bläserchor St. Katharinen
10. September 19.00 bis 21.30 Uhr
Sieben Wege zum Unglücklichsein – die Tödsünden
Über christliche Lebenskunst
Prof. Dr. Hanna Gerl-Falkovitz, Dresden
15. September um 10.30 Uhr
„Das geht ja gar nicht.“
Gibt es christliche Tabus? Über Todsünden und den Tod der Sünde
22. September um 10.30 Uhr
„Eltern haben die Leute immer.“
Geht Gott dazwischen? Das vierte gebot und die Generationen
Gottesdienst mit der Alzheimergesellschaft Braunschweig, Bürgermeisterin Fredrike Harlfinger
Musik von J.S. Bach, A. Dvorak u.a.
29. September um 12.00 Uhr
Haltet den Sonntag heilig! Er tut uns gut.“
Das dritte Gebot in Aktion
Predigt: Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber
Musik von J.A. Södermann, K.Nystedt u.a.; Kantorei St. Katharinen
6. Oktober um 10.30 Uhr Erntedankfest
„Drei, zwei, eins, meins.“
Recht auf Eigentum. Recht auf Wachstum?
Das verflixte siebte, neunte und zehnte Gebot.
20. Oktober um 10.30 Uhr
„Jeder nach seiner Facon“ (1)
Christsein im Spannungsfeld verschiedener Lebensentwürfe
27. Oktober um 10.30 Uhr
„Jeder nach seiner Facon“ (2)
Urchristlicher Pulralismus als Modell für die Kirche von heute?
Der Beitrag des Völkerapostels Paulus
31. Oktober um 19.30 Uhr (Reformationsfest
„Wie viel Religion verträgt die Gesellschaft?“
OKR Dr. Petra Bahr, Kulturbeauftragte der EKD, Berlin
Mit Kantate „Gott, der Herr, ist Sonne und Schild von J.S. Bach (BWV 79); Kantorei St. Katharinen und Solisten, Leitung: LKMD Claus-Eduard Hecker
1. bis 3. November:
„Ehrfurcht vor dem Leben“
Symposium zu Albert Schweitzer, 100 Jahre Lambarene
Detailliertes Programm folgt in Kürze
17. November um 10.30 Uhr (Volkstrauertag)
„Erlöse uns von dem Bösen“
Heißt tolerant sein, Unerträgliches ertragen müssen?
Vom Umgang mit dem Übel
18. November 19.00 bis 21.30 Uhr
Wenn Menschen (für sich selber) untragbar werden
Humanität und Intoleranz
Prof. Dr. Peter Zimmerling, Leipzig
20. November um 18.00 Uhr (Buß- und Bettag)
„Hoffnungsvolles Heute“
Literaturgottesdienst über Verstrickung Aufbruch, einen neuen Anfang finden
mit Kammermusik
Georg Renz (Staatstheater Braunschweig); LKMD Claus-Eduard Hecker, Ulrike Hecker, Christiane Hecker, Pfarrer Werner Busch
24. November um 10.30 Uhr (Ewigkeitssonttag)
Unerträglich lebensmüde oder alt und lebenssatt?
Christliche Hoffnung zwischen Todessehnsucht, Lebenswillen und Zukunftsgewissheit
Mit Kantorei St. Katharinen, Leitung: LKMD Hecker
Quellenangaben zu einzelnen Titeln :
28. Juli: Werbeslogan von Jever Pilsener
18. August: Songtitel von Jürgen Marcus
8. September: Zitat aus dem Film „Top Gun“
6. Oktober: Werbeslogan von eBay