Archiv der Kategorie: 2015 Bild und Bibel

Kopflos erleuchtet – Eine Ausstellung

Kopflos Klein„Aus der guten Nachbarschaft zur Kirchengemeinde St. Katharinen ist nun Zusammenarbeit geworden“, freut sich Oberstudiendirektor Christian Just. Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand von St. Katharinen und Gemeindepfarrer Werner Busch lädt der Leiter des Studienseminars Braunschweig zu einer besonderen Ausstellung in die Katharinenkirche ein. Am Dienstag, 15. Juli um 19.30 Uhr wird dort die Eröffnung stattfinden, zu der herzlich eingeladen wird. Eintritt ist frei.

Eine Gruppe von Kunsterzieherinnen und Kunsterziehern im Referendariat hat unter der Leitung von Studiendirektor Jürgen Bernhard Kuck die berühmte Katharinenlegende sowohl didaktisch als auch künstlerisch vielfältig bearbeitet. „Die unmittelbare Nachbarschaft zum außerschulischen Lernort Kirche bot sich geradezu an“, erläutert Kuck die Entstehung der didaktischen Idee, die sich bald zu einem engagierten Studienprojekt und schließlich zu einer Ausstellung mauserte. Vom 15. Juli bis zum 25. November, dem Gedenktag der Heiligen Katharina, werden die Werke der Heilige Katharina _ Christian GrimmKunsterzieherinnen und Kunstererzieher in der Katharinenkirche am Braunschweiger Hagenmarkt  zu sehen sein. „Die entstandenen Werke spiegeln ein breites Spektrum künstlerischer Zugänge und regen dazu an, sich neu mit der Namensgeberin unserer schönen Kirche am Hagenmarkt auseinanderzusetzen“, würdigt Christoph Bergmann vom Kirchenvorstand das Projekt. Von Cartoon bis Klanginstallation, von Skulptur bis Bildprojektion werden ab kommendem Dienstag überraschende und eindrückliche Werke präsentiert.

„Die Ausstellung zeigt, wie inspirierend und kreativitätsförderlich es sein kann, wenn Lehrende und Lernende die Schulmauern verlassen“, freut sich Studienleiter Just. Die veranstaltenden Partner sind sich darin einig, dass durch solche exemplarischen Aktionen die Schule über den reinen Lehrauftrag hinaus einen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten im Stande ist. „Und wir öffnen unsere Kirche für das künstlerische Experimentieren mit unseren Traditionen und für den Dialog, den das provozieren kann“, ist sich Busch mit dem Vorstand der Kirchengemeinde einig. Ein Heilige Katharina _ Sarah Hennerepräsentativer Katalog mit Texten und bildlichen Darstellungen ist ebenfalls erhältlich. Vernissage: Dienstag, 15. Juli 2014 um 19.30 Uhr in St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt
Neben Vertretern von Kirchengemeinde und Studienseminar werden auch die Künstler anwesend sein.

Dauer der Ausstellung: 15. Juli bis 25. November
Öffnungszeiten der Kirche: täglich von 9 bis 14 Uhr
Bis Ende Juli auch Nachmittags bis 16 Uhr
Jeden Sonntag zum Gottesdienst und im Anschluss
Darüber hinaus auf Anfrage und nach Terminvereinbarung (Tel. 0531 – 44 66 9)
Eintritt ist frei.

Die „Ars Crucis“ des Bildhauers Wilhelm Groß

Wilhelm Groß„Kunst als Verkündigung“. Dieses Wortpaar ist gegenwärtig nur mit einem Fragezeichen vorstellbar. Für den Bildhauer Wilhelm Groß (1883-1974) war beides eng verbunden. Er verstand sich als gestaltender Prediger und begriff sein künstlerisches Programm als „Ars crucis“, Kreuzes-Kunst. W. Groß war Mitglied der Bekennenden Kirche, jener kirchlichen Minderheit, die einen theologischen Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler praktizierte. Aus dem Kreis bekennender Gemeinden fand Groß, selbst Christ mit jüdischen Wuzreln, Freunde und Auftraggeber in schwieriger Zeit. Derzeit wird eine repräsentative Auswahl seiner Werke in einer Ausstellung im Kreismuseum Oberhavel in Oranienburg ausgestellt.

Am kommenden Mittwoch, 9. April 2014, wird sein Sohn, Professor Uwe Karsten Groß einen einführenden Vortrag im Gemeindesaal von St. Katharinen am Hagenmarkt halten. Mit Lichtbildern und Dokumenten aus dem privaten Archiv wird Uwe Karsten Groß, der in den 60er Jahren Kantor an St. Katharinen war, in das Lebenswerk seines Vaters einführen. Der Vortrag findet im Rahmen von „Mittwoch-Nachmittag an St. Katharinen“ statt, einer wöchentlichen Veranstaltung, die von der Domgemeinde und der Kirchengemeinde St. Katharinen gemeinsam verantwortet wird. Beginn um 15 Uhr, mit Kaffee und Kuchen, Ende um 17.00 Uhr. Eintritt ist frei.

Intolerabel? Zur protestantischen Kultur

Im   Editorial   zur neuen Ausgabe seines Internetmagazins „Ta katoptrizomena“ attackiert der Theologe und Kulturwissenschaftlicher Andreas Mertin neue Trends im protestantischen Kulturbetrieb. Er nimmt sich dabei unter anderem das bekannte Lied „Danke für diesen guten Morgen“ vor, das bereits von Kurt Marti schon vor 50 Jahren kritisiert wurde. Noch schlimmer erscheint ihm aber eine angekündigte Tagung zum Thema „Schlager und Kirche“ im Januar 2014, veranstaltet von der Evangelsichen Kirche von Westfalen.

Die saftige Kritik geht über Einzelerscheinungen hinaus ins Grundsätzliche und macht dies u.a. an folgender Beobachtung fest, die er für symptomatisch hält.

Zum ersten Mal nach 30 Jahren hat die Evangelische Kirche 2012 auf eine Ausstellung zur documenta in Kassel verzichtet, weil sie sich schlichtweg nicht mehr in der Lage sah, auf der Höhe der Zeit mit der Gegenwartskunst zu
kommunizieren.

Auch die Pfarrerinnen und Pfarrer schont er nicht. Sie

… gehören seit einem halben Jahrhundert nicht mehr zu den kulturell Gebildeten im Land, sie lassen sich intellektuell gehen und schreiben Feng Shui Broschüren a la Margot Käßmann oder andere Erbauungsliteratur. Ja, das ist erfolgreich, überaus erfolgreich.

Hat er recht? Und ist er mit seinem Rechthaben dennoch ein Gefangener des hochkulturell/kritischen Milíeus?

Wir müss(t)en darüber reden …

Bild und Bibel: Themenjahr 2015

Das Themenjahr 2015 richtet den Blick auf die Kunst und nicht zuletzt auf das Hauptdokument für Kirche und Christsein: die Bibel. Dass beides so eng nebeneinander steht, sind wir zwar gewohnt, „illuminierte Bibelauasgaben“ mit ihren kunstvollen Buchstabenverzierungen und bildlichen Darstellungen, wie zum Beispiel das Evangeliar Heinrichs des Löwen, haben zur Hochschätzung der Heiligen Schrift beigetragen. Dennoch ist das Verhältnis zur Kunst immer klärungsbedürftig gewesen. Im heutigen  Medienzeitalter erst recht.

Themenjahr 2015 Bild & Bibel