Archiv der Kategorie: Aktuell

Passionskonzert am 16. März

„Für das Passionskonzert stehen zwei große Namen der Musikgeschichte auf dem Programm“, kündigt Landeskirchenmusikdirketor Claus-Eduard Hecker das Frühjahrsereignis der Kantorei St. Katharinen an. Am kommenden Sonntag, 16. März um 17 Uhr werden Werke von Johann Sebastian Bach und Maurice Duruflé in der Hagenmarktkirche zur Aufführung kommen.Mit „Herr Jesu Christ, wahr‘ Mensch und Gott“ und „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ erklingen zwei Kantaten aus Bachs früher Leipziger Schaffensphase.

Darüber hinaus erwartet die Zuhörer ein selten zu hörendes Requiem von Maurice Duruflé. „Duruflé stand seinen wenigen Kompositionen ausgesprochen selbstkritisch gegenüber. Das war auch beim Requiem der Fall“, berichtet Hecker, der die Aufführung in St. Katharinen leitet, von dem franzsösischen Komponisten (1902 – 1986). „Zweifel an seiner herausragenden Komposition wurden zu allererst durch den berühmten franHeckerzösischen Organisten Marcel Dupré aus dem Weg geräumt“.

Duruflés Requiem basiert im wesentlichen auf gregorianischen Melodien, die vom Komponisten harmonisch sehr sensibel nachgezeichnet werden. Hecker hat für das Konzert die mittelgroße Version für Orgel, Streicher, Harfe, Pauke und Trompeten sowie Solo-Sopran und Bariton-Solo ausgewählt. Da die große Orgel der Katharinen-Kirche unverzichtbar als obligates Instrument genutzt werden muss, werden die Kirchenbänke für dieses Konzert mit Blickrichtung zur Orgel gedreht, Chor und Orchester nehmen vor der Orgel Aufstellung. Für diese Veranstaltung werden nur unnummerierte Plätze angeboten, deshalb empfiehlt Hecker rechtzeitiges Kommen. Die Kirche ist ab 16.00 Uhr geöffnet.

Als Solisten wirken neben der Kantorei und dem Kammerorchester an St. Katharinen Irmgard Weber (Sopran), Dietmar Sander (Bass) und Andreas Strobelt (Orgel) mit. Karten für dieses Konzert sind im Vorverkauf über Musikalien-Bartels sowie an der Tageskasse ab 16.00 Uhr erhältlich.“

7 Wochen ohne Reformen?

Jesaja 2x

Nicht alles ist strenge, ernste Verkündigung im Namen Gottes. Zwischendurch spricht die Privatperson. Der Mensch im Propheten ergreift das Wort und fügt etwas Eigenes in die Predigt ein.

Mit diesen knappen Erläuterungen zu Jesaja 2,22 hat Pfarrer Werner Busch am zurückliegenden Sonntag einen für ihn wohl ungewöhnlichen Predigtteil eingeleitet und eine „Erlaubnis“ aus Jesaja herausgehört. „Lasst ab von dem Menschen!“ lautet der biblische Prophetenspruch, ein tiefer Seufzer mitten in großer und ernster Prophetenpredigt. Ausgehend von diesem Satz als Motto nimmt Busch in seiner Predigt Bezug auf die Fastenaktion „7 Wochen ohne“ und macht einen Vorschlag.

Ich hätte in unserer Kirche gerne einmal „7 Wochen ohne Reformen“. Sieben Wochen ohne Struktur- und Personaldebatten. Ohne dass an dem Berufsbild der Pfarrer, Kirchenmusiker und Diakone herumgedoktert wird. 7 Wochen ohne dass ein Ausschuss, eine Synode oder sonst irgendein Gremium das Rad neu erfindet und den Kirchenvorständen und Gemeinden wieder einmal neue Hausaufgaben aufgegeben werden. Nur knappe zwei Monte –  7 Wochen ohne diese ständige Selbstüberprüfung und an jedem Schräubchen drehen, das noch nicht ganz festgerostet ist.  Nur 7 Wochen – und die Gemeinden könnten sich von manchem erholen. 7 Wochen – ohne dass Kirche und Gesellschaft bei jedem Problem schon die nächste Sintflut steigen sehen und hektisch eine neue Arche bauen lassen, „Reformen“ nennt man das ja heute. „Lasst ab von dem Menschen, er ist nur ein Hauch.“ hören wir bei Jesaja. 7 Wochen einfach nur am Sonntag als Gemeinde zusammenkommen, miteinander Gottesdienst feiern, singen, hören und beten. Anschließend noch’n Kaffee auf dem Kirchplatz und dann im Alltag als Christ leben. Nur 7 Wochen lang.

Die ganze Predigt kann man hier nachlesen oder downloaden.

Poetry & Praeching – Texte

Andy 1„Raise your voice!“ In die Stille des Anfangs rief Andy Hundacker der versammelten Gemeinde einen Weckruf zu. „Erhebe deine Stimme!“

Über 100 Menschen erlebten am zurückliegenden Sonntag einen Gottesdienst der besonderen Art. Im voll besetzten Gemeindesaal von St. Katharinen feierte die Gemeinde zusammen mit dem Poetry Slammer Andy Hundacker aus Berlin und Gemeindepfarrer Werner Busch am Braunschweiger Hegenmarkt ein Gottesdienst-Experiment. „Kunst nicht nur als Beitrag und Verzierung – Kunst vielmehr als Bestandteil und notwendiges Element im Gottesdienst – das war meine Anfangsüberlegung“, berichtet Busch vom Werden der Idee, für die er den Künstler aus Berlin gewonnen hat. „Dass die kurze Zusammenarbeit mit Andy während seines SAndy 2tudiums vor gut zwei Jahren zu einer Verbundenheit geführt hat, die uns in dieser Idee nun wieder zusammengeführt hat, ist eine besondere Erfahrung, auch für unsere Gemeinde.“

Die sensible Platzierung der von Hundacker nur zum Teil eigens für diesen Gottesdienst neu geschaffenen Texte  erzeugte neue liturgische Eindrücke und Assoziationen. Statt des normalerweise gesprochenen „Gnadenzuspruchs“ aus Epheser 2,19 erklang ein meditativ schwebender Text, der bis zur letzten Zeile verschiedene Deutungen offenhielt: man konnte ihn als moderne Paraphrase von Gottes Zusagen hören oder als Antwort und Versprechen eines Menschen an Gott. Der Texte endete mir: „Ja. Ich hab mich. Für DIch. Enrtschieden.“ Löst man ihn (wieder) aus dem Gottesdienst heraus, ist er auch als Liebeserklärung einem Du gegenüber verständlich. Diese Option schwang auch am Sonntagmorgen noch mit und ließ die zwischenmenschliche Liebe als Gleichnis für das Gottesverhältnis schillern. Glaube und Verliebten-Pathos einmal ungewohnt eng miteinander verknüpft …

Auch ein improvisiertes Zusammenspiel von Wort und Musik zwischen Andy Hundacker und dem Kantor WolfgPoetry and Preaching_1ang Bretschneider am Flügel schuf etwas Neues. Es entstand ein poetischer Wort- und Klangraum, in dem die Verlorenheit eines „Einsamen Wanderers“ präsent und einfühlbar wurde. Dass im Anschluss Fürbitte gehalten wurde, gab beiden Elementen eine neue Bedeutung.

In der Mitte des Gottesdienst standen ein poetischer Text und die Predigt, mit denen das angekündigte Motto  Poetry & Preaching eingelöst wurde. Das Gesamtthema der Gottesdienstreihe „Prophetenpredigten“ wurde dabei aufgenommen und variiert, wobei Hundacker das prophetische „Wahrsagen“ neu interpretierte: „Ich will sagen, was wahr ist, vortragen, was klar ist, weil es sonst keiner ausspricht. Ich spreche nicht Gegen, sondern Für, ich bin Für-Sprecher, gelegentlich Lannzenbrecher, ich sprecher für das, was ist und was kommt.“

In seiner Predigt über Jesaja-Texte setzte Busch mit der Beobachtung ein, dass das Jahr 2014 für Braunschweig und Umgebung ein „Wechseljahr“ sei: von Landesbischof und Oberbürgermeister über das Präsidentenamt der Landessynode bis hin zur Dompredigerstelle erlebt die Region einen beachtlichen Personalwechsel. Die Frage „Wer führt uns wohin?“ rücke auf der gesellschaftlichen Agenda weiter nach oben. „Die kritische Sicht der biblischen Propheten auf Ämter und Amtspersonen trifft zwar einen Nerv unserer Zeit“, räumt Busch im Anschluss an den Gottesdienst ein. Das prophetische Wort ziele aber nicht auf Politiker-Schelte oder Prominenten-Bashing, so der Theologe. Stattdessen agiere Gott auf seine ihm eigene Art und Weise …

Die musikalische Begleitung durch den Posaunenchor der Gemeinde und ein Lied mit Gitarre und Klavier boten auch den Versammelten abwechslungsreiche Beteiligungsmöglichhkeiten. Die Atmosphäre schien dazu angetan zu sein, nicht nur schweigend da zu sitzen. Neben einem Bravo-Ruf im Anfangsteil und Applaus während der Abkündigungen wurde augenzwinkernd, ungeniert und hörbar für alle von jemandem angemerkt: „Das Glaubensbekenntnis fehlt!“ Dazu ist abschließend folgendes zu sagen. Erstens: das ist wahr, es stand zwar im Ablauf, wurde aber übergangen. Und zweitens: darauf mache sich jeder selbst (s)einen Reim.

Die bisherigen Predigten der Predigtreihe, in denen das Jahresthema „Glaube. Macht. Politik“ immer wieder berührt wird (an der Verbesserung der Schriftdarstellung wird noch gearbeitet, ist im AUsdruck besser als auf dem Bildschirm. Sorry. Die Redaktion):

Jesaja 1 Erste Predigt am 19. Januar 2014Jesaja 1x

Jesaja 1 Zweite Predigt am 26. Januar

Amos 7 Predigt am 2. Februar 2014

Jesaja 3 Predigt am 16. Februar 2014

Poetry & Preaching mit ANdy Hundacker am 23. Februar 2013

Poetry & Preaching – ein Experiment

Andy Hundacker 3Am kommenden Sonntag,23. Februar 2014 im Gotesdienst um 10.30 Uhr werden Poetry Slammer IMG_0220Andy Hundacker und Pfarrer Werner Busch ein Gottesdienst-Experiment wagen. „Auch wenn die „Formate“ Poetry Slam und Gottesdienst eigentlich nicht zusammenpassen“, räumt Busch ein, „so stehen sich doch Künstler und Prediger im Umgang mit Wort und Sprache nahe.“

Rabbiner Dr. Gábor Lengyel

LengyelDie Begrüßungsrede von Pfarrer Werner Busch für den Rabbiner Dr. Gábor Lengyel am Auftaktabend (28. Januar 2014) einer Veranstaltungsreihe über „Jüdisches Leben“. Die Rede enthält auch einige Angaben zur Biographie des Rabbiners.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich hier im Gemeindesaal von St. Katharinen zu diesem ersten Abend einer Vortragsreihe über das Jüdische Leben. Dass Kirche und Synagoge im verbindlichen Kontakt sind, dass Juden und Christen miteinander sprechen, über gemeinsame und trennende Traditionen miteinander nachdenken und um ein tieferes Verständnis ringen, ist Gott sei Dank seit einigen Jahrzehnten eine gut gepflegte Gewohnheit. Dennoch muss man sagen: es besteht nach wie vor Nachholbedarf im Kennenlernen und im Verstehenlernen. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat diese notwendige und nach der Geschichte des 20. Jahrhunderts schmerzvolle und wichtige Aufgabe zu ihrer Aufgabe gemacht. Zusammen mit unserer Kirchengemeinde und unter Begleitung der Evangelischen Erwachsenenbildung in Niedersachsen verantwortet sie diese Vortragsreihe. Ich bin sehr dankbar für diese Initiative, und im Namen des KV darf ich sagen: wir freuen uns, dass diese gemeinsam getragene Veranstaltung hier in unserem Gemeindesaal stattfinden kann.

Herr Graumann von der Gesellschaft hat Kontakt aufgenommen zum Referenten der 5 Vortragsabende und ist als Brückenbauer tätig geworden. Herzlichen Dank dafür.DSCI1549

Nun begrüße ich hier in unserer Mitte Herr Rabbiner Dr. Gárbor Lengyel. Seien Sie herzlich willkommen hier am Braunschweiger Hagenmarkt, hier in St. Katharinen. Ich darf vielleicht einige Worte über Sie sagen und Sie der Hörerschaft vorstellen, bevor ich noch ein paar persönliche Worte spreche.

Herr Dr. Lengyel ist 1941 in Budapest geboren. Mütterlicher- und väterlicherseits ist seine Familie tief im Judentum verwurzelt. Durch die Führungsposition seines Vaters  im Verband jüdischer Gemeinden hat er schon früh aus nächster Nähe die Wurzeln seiner Väter kennengelernt. Das Schicksal des jüdischen Volkes in jenen furchtbaren und dunklen Jahren hat die Familie Lengyel mitbetroffen. Seine Mutter ist 1945 auf dem Weg vom Konzetrationslager Ravensbrück nach Burgau ermordet worden. Nach seiner Schullaufbahn in Budapest ist Herr Dr. Lengyel nach Israel ausgewandert nach der Fachoberschule in der Elektro-optischen Industrie gearbeitet.

DSCI1545Es ist schon beeindruckend nach der Geschichte seines Volkes und dem Familienschicksal, dass Herr Lengyel 20 Jahre nach dem Tod seiner Mutter nach Deutschland gekommen ist, nach Braunschweig. Hier hat er seinen Diplom-Ingenieur gemacht, und was für unser Thema noch bedeutsamer ist: er war ca 15 Jahre Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Braunschweig und Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Sein Lebensweg und seine Arbeit für gegenseitige Verständigung und Zusammenarbeit haben ihm höchste niedersächsische Ehrungen eingebracht. Den Kontakt in die Heimat nach Budapest hat Herr Dr. Lengyel nie verloren, was man an der von ihm betriebenen Gründung eines Fördervereins für die Unterstützung jüdischer Schulen in Budapest vor etwas mehr als 12 Jahren erkennen kann.
In Budapest hat Herr Lengyel auch ein vierjähriges Rabbinerstudium aufgenommen zu einem Zeitpunkt in seinem Leben, wo andere sich auf den Ruhestand vorbereiten oder ihn sogar schon antreten können. Im Abraham-Geiger Kolleg in Berlin setzen sich die Studien um weitere drei fort und bald folgte eine Promotion in Budapest. Seit bald 2 Jahren hat Herr Dr. Lengyel einen Lehrauftrag an der Leibniz-Universität in Hannover am Institut für Theologie und Religionswissenschaft.

Ich freue mich, dass wir mit Ihnen, sehr geehrter Herr Rabbiner Dr. Lenyel einen durch Erfahrung und Studium und Engagment ausgewiesenen Kenner dessen zu Gast haben, was das Thema dieser Veranstaltungsreihe ist: des „jüdischen Lebens“. Ich freue mich für meine Kirchengemeinde, dass wir Sie bei uns zu Gast haben DSCI1548können. Ich freue mich, wenn ich das einmal so sagen, auch für mich selbst. Einen ersten unmittelbaren Kontakt zu Menschen jüdischen Glaubens hatte ich in Köln während meines Vikariates, also eigentlich relativ spät in meinem Leben. Ein latentes Interesse am Judentum ist jedoch schon als Kind durch eine Radiosendung geweckt worden; die innigen Gesänge im Synagogengottesdienst haben mich berührt. Aber zu einigen Begegnungen mit Juden und auch mit Rabbiner der Kölner Jüdischen Gemeinde kam es erst in Köln, in der Roonstraße, als ich im zweiten Teil meiner Pfarrerausbildung war. Weitere Begegnungen ließen auf sich warten, erst im zurückliegenden Jahr hatten wir den Landesrabbiner Herrn Jonah Sievers hier zu einem Vortrag zu Gast. Dass wir nun einige Abende über das Jüdische Leben vor uns haben, ist für mich ein Geschenk und eine besondere Gelegenheit, und ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Rabbiner Dr. Lengyel, dass wir diesen Weg hier mit Ihnen gehen können.

Nun räume ich das Pult und überlasse Ihnen gerne das Wort.

Schabbat und Feiertage im jüdischen Leben

Sie können es selbst nachlesen in Ihrer Bibel. Es ist ja schließlich unsere gemeinsame Bibel. (Rabbiner Dr. Gábor Lengyel)

RabbinDSCI1545er Dr. Gábor Lengyel sprach im vollbesetzten Gemeindesaal von St. Katharinen über „Schabbat und jüdische Feiertage“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe, die die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde verantwortet, entfaltete der Lehrbeauftragte der Leibniz-Universität Hannover den jüdischen Jahreskalender und erläuterte u.a. die Rituale, mit denen der Schabbat eingeleitet und gefeiert wird.

Die Powerpoint-Präsentation zu seinem Vortrag kann man hier anschauen.Kalender

Ein kurzweilier und sehr informativer Durchgang durch das jüdische Festjahr machte es leicht, dem Rabbiner bei seinem einstündigen Vortrag zuzuhören. Die Gelegenheit zum Nachfragen wurde anschließend wieder reichlich genutzt.

Der nächste Termin dieser Veranstaltungsreihe findert am Dienstag, 11. März um 19.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt statt. Der Eintritt ist frei.

„Prophetenpredigten“ an St. Katharinen

Jesaja 1x„Prophetenpredigten“ im Gottesdienst?

Pfarrer sind keine Propheten, ist sich Werner Busch, Pastor an St. Katharinen, von vornerherein bewusst. Aber die prophetische Verkündigung der Bibel gehört auch in die christliche Predigt. An St. Katharinen ist derzeit eine Predigtreihe dazu im Gang, zumal in diesem Jahr ohnehin einige Prophetentexte in der üblichen Predigttextordnung „dran“ sind.

Der Prophet spricht in die Öffentlichkeit, und er spricht Menschengruppen an. Ein ganzes Volk steht auf seiner Adressatenliste. Es ist eine Binsenweisheit, aber sie ist nicht ganz einfach zu hören und auszuhalten: wir sind nicht allein auf der Welt. (Werner Busch in seiner Predigt über Jesaja 1)

Die Predigt im Gottesdienst von St. Katharinen am 19. Januar 2014 kann man hier nachlesen.

Übersicht „Prophetenpredigten“:

Predigt am 19.1.2014 über Jesaja 1 (Teil1)

Predigt am 26.1.2014 über Jesaja 1 (Tei 2)

Predigt am 2.2.2014 über Amos 7

 

11. Februar: Rabbiner Dr. Lengyel

Dienstag, 11. Februar 2014 um 19.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt: Rabinner Dr. Gábor Lengyel über Schabbat und Feiertage im Judentum. Der Eintritt ist frei. Flyer Vortragsreihe „Jüdisches Leben“

Dass Christen und Juden miteinander über gemeinsame und verschiedene Traditionen sprechen, ist inzwischen eine seit Jahrzehnten gepflegte und gute Gewohnheit,

erinnert Katharinenpfarrer Werner Busch an den Neuanfang der Beziehung beider Religionen zueinander nach 1945. Auch christliche Lehren haben bekanntlich zu den geistigen Voraussetzungen des Holocaust beigetragen, so der Theologe. Neuere kirchliche Initiativen, theologisLengyel-e1390856233390_sliderche Fakultäten und Vereine haben nach der Katastrophe begonnen, das in den letzten Jahrzehnten aufzuarbeiten.

Diese Probleme lassen sich nicht ohne Theologie angehen, und es braucht auch direkte Begegnung und Kennenlernen,

meint Busch. Deshalb hat die Kirchengemeinde auf Anregung von Siegfried Graumann von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ gerne eine besondere Veranstaltungsreihe in ihr Jahresprogramm aufgenommen. Es bestehe immer noch Nachholbedarf, so Graumann, und man wolle ein Angebot machen, das Einblicke gibt und Kenntnisse vermittelt. Verständnis und Toleranz solle vermehrt werden.  Dazu konnte der Rabbiner Dr. Gábor Lengyel als Lehrbeauftragter der Leibniz-Universität Hannover gewonnen werden. Ein durch besondere Lebenserfahrung, Ausbildung und hohes Engagement ausgewiesenen Kenner des jüdischen Lebens, wie Busch ihn am Einführungsabend der Vortragsreihe einer etwa 50-köpfigen Versammlung am 28. Januar vorstellte.  Graumann und Busch erinnern sich gerne an das lebhaftes Interesse der Besucher und einen interessanten, mit Humor gewürzten Vortrag des Rabbiners.

Der nächste Vortrag findet am kommenden Dienstag, 11. Februar um 19.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt statt. Lengyel wird zum Thema „Schabbat und Feiertage“ u.a. über die Bedeutung des Sabbat und über den Jahresrhythmus jüdischer Feste sprechen. Die jüdischen Feste sind ja in den gebräuchlichen Kalendern meistens nicht eingetragen, somit verspricht der Abend eine Lücke zu füllen.

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Amos – unerträglich heilsam

dtv_AMOSPriester contra Prophet – zwei entgegengesetzte Denkweisen prallen zusammen. Zwei gegeneinanderstehende Arten zu glauben und zu leben geraten in einen offenen Konflikt. Vermittelnd und versöhnlich, eine bewahrende Institution auf der einen Seite – kritisch und progressiv, aufrüttelnde Verkündigung auf der andern. Eine Kirche, in deren Bibel auch Propheten stehen, trägt diesen Konflikt in sich und muss ihn austragen.

Am 2. Februar 2014 predigte Pfarrer Werner Busch im Gottesdienst an St. Katharinen über Amos, Kapitel 7. „Diese Predigt löst die gestellte Aufgabe noch nicht“, gibt der Prediger zu. Sie endet vielmehr erst mit einem Anfang. Lesen kann man sie hier.