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Quo vadis, ecclesia?

Braunschweiger Refomationsjubiläum in der Diskussion
Braunschweiger Refomationsjubiläum in der Diskussion

 

Zweiter Teil der Thesenreihe vom 24.10.:

  1. Kirche ist Teil der Stadt. Ist sie auch städtisch?
  2. Zur Kirchlichkeit dieser Stadt gehört historisch der gesellschaftliche Streit.
  3. Braunschweig ist nicht durch einen Fürsten oder Herzog „von oben herab“, sondern durch seine Bürger „von unten“ evangelisch geworden.
  4. Das Reformationsjubiläum 2017 hat auf diesem Hintergrund nur indirekt mit der Stadt Braunschweig zu tun. 2028 haben wir mehr zu feiern.
  5. Die Kirche in ihrer gegenwärtigen Verfassung dämpft das urbane Potential des Evangeliums.
  6. Die Christusbotschatf ist trotzdem unerhört städtisch.
  7. Zur DNA des (Ur-)Christentums gehört(e) es, große kulturelle und soziale Kontroversen in sich zu beherbergen und auszutragen. Daraus ist für die Gegenwart zu schlussfolgern: politische oder multikulturelle „Correctness“ sind nicht produktiv, sondern blockieren. Ebenso Ignoranz und Gewalt.
  8. Die gute Nachricht von Vergebung und geschenkter Rechtfertigung muss notwendig Streit und Kontroversen provozieren, oder sie ist nicht verstanden worden.
  9. Das Evangelium bewirkt im Zwischenmenschlichen eine geradezu gotische Geräumigkeit und Beweglichkeit, die einfach nicht konfliktfrei bleiben kann.
  10. In einem Einwanderungsland muss Kirche sich auch zur „Einwanderungskirche“ transformieren oder sie rutscht langfristig ins religiöse Ghetto und bleibt auf eine Ethnie begrenzt.
  11. Es hat derzeit den irreführenden Anschein, dass der Christus-Glaube für bestimmte Lebensstile oder gesellschaftliche Segmente „reserviert“ ist.
  12. Die kulturelle Öffnung der Kirche muss sich auf allen Ebenen vollziehen, zuerst und zuletzt aber in persönlichen Begegnungen.
  13. Der Impuls und die Befähigung dazu gehen von Gott aus, der unaufhörlich damit beginnt, den ihm Fremden („Gottlosen“) zu suchen und durch Versöhnung zu rechtigertigen.

Quo vadis, Brunswiek?

Schlag auf schlag bz 23_10_2013

Eine Thesenreihe zur Debatte der Braunschweiger Zeitung „Schlag auf Schlag„.

 

 

 

Quod est disputendi:

  1. Urbanität entsteht durch soziale und kulturelle Geräumigkeit.
  2. Urbanität entsteht nicht durch quantitative Größe, nicht durch Einwohner- oder Touristenzahl, Umsatzvolumen oder Verkehrsaufkommen usw.
  3. Die Stadt ist nicht ohne ihre Geschichte, aber sie ist nicht ihre Geschichte.
  4. „Stadt“ ist eine gegenwärtige Größe, oder sie hat ihre Urbanität verloren.
  5. Urbanität entsteht und wächst nicht durch Vermarktung.
  6. Vermarktung tendiert zur Idealisierung, aber eine Stadt kann nicht ideal sein.
  7. Eine Stadt hat auch schmutzige und hässliche Seiten, die sich der Ästhetisierung entziehen. Sie sind die Nagelprobe ihrer Urbanität.
  8. Sexy wird man nicht, indem man es von sich selbst behauptet. Städtisches Charisma ist kein Ziel, das man direkt ansteuern kann.
  9. Eine Diskussion, in der für kulturelle Vielfält plädiert wird, an der aber ausschließlich hellhäutige und gut bürgerlich gekleidete Personen teilnehmen, ist nicht viel mehr als Träumen.
  10. Das große und schöne Ganze zu beschwören, ist das Gegenteil von Stadt-lichkeit und schon einmal gründlich schief gegangen (1. Mose 11).
  11. Urbanität entsteht erst durch ausgeprägte Kontroversen, durch produktiven Dissenz und in durchaus konflikthaften Begegnungen mit dem Anderen und Fremden.
  12. Urbanität ist pralle dezentralisierte Öffentlichkeit.

 

Fortsetzung folgt …

Ehrfurcht vor dem Leben

Ein Albert-Schweitzer-Symposium anlässlich 100 Jahre Lambarene 1913-2013

Freitag, 1. November bis Sonntag, 3. November 2013 an St. Katharinen in Braunschweig

Bild: Uwe Meier

      Fotographie eines Bildes von A. Schweitzer: Uwe Meier

„In einer Veranstatungsreihe zum Themenjahr der Toleranz darf Albert Schweitzer einfach nicht fehlen“, begründet Pfarrer Werner Busch ein Symposium, das vom 1. bis 3. November 2013 in St. Katharinen stattfinden wird. „Viele wissen, dass Schweitzer sowohl Theologe als auch Mediziner war, dass er unter schwierigsten Bedingungen als Arzt in Afrika arbeitete, und dass er den Friedensnobelpreis erhalten hat“, fasst Busch das Allgemeinwissen über den gebürtigen Elsässer zusammen. „Aber es lohnt sich, den Menschen, sein Leben und Denken einmal genauer zu betrachten, denn es gibt Neues zu entdecken.“ Dazu lädt die Kirchengemeinde St. Katharinen mit ihren Kooperationspartnern Anfang November herzlich ein. Schon im April 2013 hatte der Braunschweiger Dom ein umfangreiches Veranstaltungskonzept durchgeführt. Das Symposium an St. Katharinen setzt noch einmal mit einem neuen Zugriff auf das Thema an und vertieft.

Theologe, Mediziner, Kulturphilosoph und vielbeachteter Bachinterpret an der Orgel – Albert Schweitzer war eine Ausnahmeerscheinung und hat ein ungewöhnlich vielseitiges und wirkungsreiches Leben geführt. „Einige seiner theologischen Publikationen sind Meilensteine der Theologiegeschichte und werden bis heute zitiert und diskutiert“, weiß der Theologe Busch von Schweitzer-Büchern zu berichten, deren Vorworte z.T. während Dampferfahrten nach Lambarene auf afrikanischen Flüssen entstanden sind.

Das Symposium mit einem exemplarischen Querschnitt durch die verschiedenen Bereiche des Denkens und Lebens Albert Schweitzers bietet weniger Bekanntes über den knorrigen Urwalddoktor, wie man ihn schon zu seinen Lebzeiten nannte. Die lange Zeit unbeachteten politischen Aspekte seines Lebenswerkes werden dabei genauso beleuchtet wie sein medizinisches und musikalisches Wirken. Sogar unveröffentlichte Briefe und Andachten Schweitzers zeigen ihn als Seelsorger und werden auf diesem Symposium erstmals in Grundzügen vorgestellt. Was viele nicht wissen: Schweitzer unterhielt intensive Kontakte in das Braunschweiger Land.

Auch ein Zeitzeuge und Freund Albert Schweitzers wird Anfang November im Gemeindehaus von St. Katharinen zu Gast sein und das Wochenendes mit seinen persönlichen Erinnerungen beginnen lassen. Den Abschluss findet das Symposium dann mit einem Kantatengottesdienst am Sonntag, 3. November 2013 um 10.30 Uhr in der Katharinenkirche. Unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker kommt die Bachkantate „Falsche Welt, dir trau ich nicht.“ (BWV 52) zur Aufführung. Das Symposium wird gemeinsam verantwortet von der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem, der Stadt Braunschweig im Rahmen ihres Themenjahres 1913-2013, der Ev.-luth. Propstei Braunschweig und der Kirchengemeinde St. Katharinen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

Freitag, 1. November 2013

19.30 Uhr: „Mein Weg zu Albert Schweitzer – 7 Jahre Lambarene“, persönliche Erinnerungen von Siegfried Neukirch, Freiburg

anschl.: „Albert Schweitzer als Homo politicus“, Vortrag von Dr. Thomas Suermann, Lüneburg

 

Samstag, 2. November 2013

15.00 Uhr: „Albert Schweitzer als Arzt in Lambarene“, Vortrag von Professor Dr. Klaus Gahl, Braunschweig

16.15 Uhr: „Albert Schweitzer in Braunschweig und Walter Staats in Lambarene – Die Aktualität des Urwalddoktors im Spiegel einer Freundschaft“, Vortrag von Professor Dr. Dr. h.c. Reinhart Staats, Kiel

18.30 Uhr: „Der Organist Albert Schweitzer – Begegnungen mit Johann Sebastian Bach und Charles Marie Widor“, Vortrag und Orgelkonzert mit Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker, Wolfenbüttel/Braunschweig

 

Sonntag, 3. November 2013

10.30 Uhr: „Ich bin Leben, das leben will , inmitten von Leben, das leben will.“ Kantatengottesdienst in St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt

Musik: „Falsche Welt, dir trau ich nicht“ von Johann Sebastian Bach (BWV 52). Mitwirkende: Irmgard Weber (Sopran), Kantorei und Kammerorchester an St. Katharinen unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker

Predigt: Regionalstudienleiter Pfarrer Werner Busch, Braunschweig

Jeder nach seiner Facon?

Wir sind uns nur äußerlich ähnlich. Wenn man genau hinsieht, denken und leben wir doch sehr verschieden.

Psalatfarrer Werner Busch sieht diese Selbstverständlichkeit auch bei den Menschen bestätigt, die die Angebote der Kirche für sich in Anspruch nehmen bzw. mitgestalten. Sie seien unterschiedlicher, als man gemeinhin denkt.

An den nächsten zwei Sonntagen 20. und 27. Oktober 2013 wird in St. Katharinen darüber nachgedacht, dass es fürs Christsein keine Schablone gibt. Es sind Gäste eingeladen, die von ihrem individuellen Stil des Christseins erzählen werden.

Der Gemeinde tut es sicher gut, einmal zu hören, wie einzelne Mitchristen ihren Glauben leben.

ist sich der Gemeindepfarrer sicher.  Bei der Auswahl der Gäste ist es ausdrücklich nicht darum gegangen, möglichst spektakuläre und außerordentliche Beispiele zu versammeln. Es geht um die Vielfalt, die sich bereits in der „Normalität“ verbirgt. Mut zum eigenen Stil und Toleranz vor der Gangart des Anderen, das steht der Kirche gut an. Schaut man ins Neue Testament, gehört das ohnehin zur DNA des Christseins. Die Musik, die Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker an der Orgel spielen wird, geht – „wie im richtigen Leben“ – dieses Mal auch quer durch die Stilrichtungen.

Unsere Gäste im Gottesdienst am 20. Oktober

blumenwiese3 (Small) (2)Margrit Hottenrott ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und arbeitet als Architektin in Drübeck. Vor einiger Zeit ist sie vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertiert. Inzwischen ist sie Oblatin der Benediktiner und versucht, ihren Alltag mit Elementen der monastischen Tradition zu gestalten. Sie steht in engem Kontakt mir dem Kloster Drübeck und engagiert sie sich auch in ehrenamtlicher Klinik-Seelsorge in Braunschweig. Ihr Motto lautet: „Es wird gefügt …“

 

Sabine von KrosigkSabine von Krosigk ist ausgebildete Lehrerin und Mutter von 4 erwachsenen Kindern. Aus einer bewussten Glaubenshaltung heraus hat sie sich über die Jahre immer intensiver in einer freikirchlichen Gemeinde als Lebens- und Sozialberaterin engagiert. Inzwischen arbeitet sie als ehrenamtliche Studienleiterin in einem Bildungsprojekt der Braunscheiger Friedenskirche. Ihr Motto: „Mit Gottes Hilfe den schweren Dingen des Lebens  nicht erlauben, dass sie zum Gefängnis werden!“

 

Ute Portr2010250Ute Sandvoß, Diplomverwaltungswirtin. Seit 1995 ist sie freiberufliche Kultur-Projektmanagerin und konzipiert umfangreiche Kulturprogramme u.a. im Bereich Kirche und Kultur. In der Arbeit als Regi-Assistentin bei einer Elias-Aufführung hat sie vor vielen Jahren eine spirituelle Initialzündung erlebt. Im Laufe der Zeit hat sie viele Anstöße durch künstlerische Menschen erhalten und ist nach esoterischen Sturm- und Drangzeiten zu einem „ganz bodenständigen Christen geworden“. Das ist auch ihr Motto.

„Wie viel Wind braucht ein Gloria?“

PeilVortrag von Professor Dr. Udo Peil

Freitag, 18.10.2013 um 19:00 Uhr

Großer Gemeindesaal St. Katharinen Braunschweig,

An der Katharinenkirche 4

barrierefreier Zugang vorhanden

Veranstalter: Freundeskreis zur Förderung der Kirchenmusik an St. Katharinen

Universitätsprofessor Dr. Udo Peil wird am kommenden Freitag 18. Oktober um 19.00 Uhr einen Vortrag zum Thema im Gemeindesaal von St. Katharinen halten. Dass die Orgel ein besonders komplexes Instrument ist und in ihr genaueste physikalische Kenntnisse verbaut sind, wird Peil amOrgelregister Freitag in seiner Präsentation anschaulich erläutern. „Das Thema liegt mir nahe“, begründet Peil den Abend, ist er doch zugleich Vorsitzender des Freundeskreises zur Förderung der Kirchenmusik an St. Katharinen, der die vielfältige musikalische Arbeit der Kirchengemeinde wie etwa die großen Konzerte der Kantorei von St. Katharinen finanziell und ideell fördert. „Der fast 200 Mitglieder zählende Verein leistet zum Bestehen und zur Weiterentwicklung der Kirchenmusik am Hagenmarkt einen wichtigen Beitrag“, bestätigt Gemeindepfarrer Werner Busch, selbst Mitglied im Vorstand. Mit dem Vortrag am Freitag wendet sich der Freundeskreis an die interessierte Öffentlichkeit. „Neben dem ästhetischen ist Musik auch ein wissenschaftlicher Genuss“, begeistert sich Peil und kündigt an, eine Reihe von Fragen aufzugreifen, die nur scheinbar belanglos und einfach sind:

  • Wie entsteht überhaupt ein Ton in einer Pfeife?
  • Woher kommen die unterschiedlichen Klänge der Register zustande?
  • Wie werden Tonleitern gebildet?
  • Was ist das pythaoräische Komma?
  • Wozu gibt es Stimmungen, wie z.B. die sog. wohltemperierte?
  • Wie wird es organisiert, dass man mit wenigen Tasten so viele verschiedene Pfeifen SpanTrompeten2ansprechen kann?

Das Ganze wird mit spannenden und interessanten Experimenten sowie Schauobjekten und natürlich mit Tonbeispielen veranschaulicht. „Musik ist Wissenschaft mit allen Sinnen“, freut sich Busch auf den Vortrag am kommenden Freitag. Der Eintritt ist frei.

 

Kantorei grüßt aus Spanien

2013-10-04 12.53.16Unsere Kantorei sendet herzliche Grüße aus Barcelona, Spanien!

Die Sängerinneun und Sänger haben die ökumenische und musikalische Gastfreundschaft sowie die besonderen Auftritte genossen. Und natürlich auch das 24° warme Wetter. Nun sind sie auf der Rückreise, bzw. warten bereits seit mehreren Stunden am Flughafen auf ihren Flug.

Ein ausführlicherer Bericht wird hier bald nach der Rückkehr eingestellt werden. Erste Impressionen haben uns schon jetzt erreicht:

2013-10-04 13.29.47

Spontanes Singen im Innenhof des Klosters auf dem Montserrat. Das obere Bild ist während des Mittagsgebetes ebendaselbst entstanden.

Ein türkischer Till Eulenspiegel

Mullah Nasrudin und andere Eulenspiegeleien

„Mittwochnachmittag an St. Katharinen“

Gemeindehaus St. Katharinen

Mittwoch 9. Oktober 2013 um 15.00 bis 17.00 Uhr

Mit Dompfarrer Christian Kohn

kohnFür Anekdoten mit ironischen, hintergründigen Respektlosigkeiten hat auch die islamische Kultur ihren eigenen Protagomisten. Mullah Nasrudin war Volksweiser und gilt mit seinen Übertreibungen und sozialkritischen Einfällen als der „türkische Till Eulenspiegel“.

Im Seniorenkreis „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ wird Domprediger Christian Kohn den islamischen Gesellschaftskritiker vorstellen. Die Veranstaltung steht im Zusammenhang mit der Themenreihe „Toleranz konkret – wie können wir leben?“ und beginnt um 15.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Hagenmarkt.

Dankbare Konsumenten?

Gottesdienst in St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt

Sonntag, 6. Oktober (Erntedank) um 10.30 Uhr

Pfarrer Werner Busch und Konfirmanden

Musik: Klaus-Peter Euen und Wolfgang Bretschneider

„Drei, zwei, eins: meins!“ Mit dem bekannten Werbeslogan eines Internet-Auktions-Portals wird am kommenden Sonntag im Gottesdienst von St. Katharinen ein gesellschaftliches Problem thematisiert. Mehr Wachstum, mehr Besitz macht bekanntlich nicht glücklicher. Der Gottesdienst steht in der Reihe „Toleranz konkret  – wie können wir leben?“ und fragt danach, wie man unter heutigen Lebensbedingungen Erntedank feiern kann. Am zurückliegenden Mittwoch ist im Seniorenkreis über das schockierende Phänomen der Lebensmittelverschwendung informiert worden: „Taste the waste„. Idyllische Erntedankbilder gehören eigentlich der Vergangenheit an, die Gesellschaft hat ein Nahrungsmittelproblem: viel zu viel genießbare Lebensmittel werden entsorgt, noch bevor sie in der Einkaufstasche oder gar auf dem Esstisch des Kunden landen.

Gemeindepfarrer Werner Busch erläutert:

Die Selbstverständlichkeit und Gedankenlosigkeit, mit der man sich heute Wünsche erfüllen und Bedürfniss befriedigen kann, ist schon oft kritisiert worden. Das wollen wir am Sonntag nicht einfach wiederholen. Trotzdem gehört es zu diesem Tag dazu.

Konsumieren, verbrauchen und wegwerfen seien beinahe austauschbare Begriffe geworden. Ein subtiles Problem läuft im Alltag ständig mit, das man sich nicht ständig bewusst macht. Aber es rumort im Hintergrund:

Unterschwellig ist ständig ein schlechtes Gewissen mit unterwegs,

lautet die Diagnose des Theologen. Obwohl die Erntedanktradition aus einer längst vergangenen bäuerlichen Kultur stammt, hält Busch die dahinter stehende Frage für höchst aktuell und dringlich. Gerade in einer Überflussgesellschaft müsse sie gestellt werden:

Wie kann man in unserer Zeit eine unbeschwerte Dankbarkeit empfinden und frohe Lebensernte einfahren? Der nicht zu bewältigende Überfluss scheint das gerade zu verhindern, und verdirbt die Freude.

Die Konfirmanden der Gemeinde werden den Gottesdienst mit einer Schöpfungs-Installation im Altarraum bereichern. Solo-Trompeter Klaus-Peter Euen und Organist Wolfgang Bretschneider werden den Gottesdienst musikalische gestalten.

Kantorei fährt auf Spanien-Tour

Früh am Morgen fuhr heute unsere Kantorei unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor auf eine Chor-Reise nach Spanien, Barcelona. Eine Kostprobe der für diese Tournée geprobten Chor-Musik hat auch unsere Gemeinde schon bekommen. Gute Reise, reiche ökumenische Kontakte und ein fröhliches Wiederkommen!

Zur Einstimmung auf Spanien mal was ganze anderes:  „Et Spanien-Leed

Intolerabel? Zur protestantischen Kultur

Im   Editorial   zur neuen Ausgabe seines Internetmagazins „Ta katoptrizomena“ attackiert der Theologe und Kulturwissenschaftlicher Andreas Mertin neue Trends im protestantischen Kulturbetrieb. Er nimmt sich dabei unter anderem das bekannte Lied „Danke für diesen guten Morgen“ vor, das bereits von Kurt Marti schon vor 50 Jahren kritisiert wurde. Noch schlimmer erscheint ihm aber eine angekündigte Tagung zum Thema „Schlager und Kirche“ im Januar 2014, veranstaltet von der Evangelsichen Kirche von Westfalen.

Die saftige Kritik geht über Einzelerscheinungen hinaus ins Grundsätzliche und macht dies u.a. an folgender Beobachtung fest, die er für symptomatisch hält.

Zum ersten Mal nach 30 Jahren hat die Evangelische Kirche 2012 auf eine Ausstellung zur documenta in Kassel verzichtet, weil sie sich schlichtweg nicht mehr in der Lage sah, auf der Höhe der Zeit mit der Gegenwartskunst zu
kommunizieren.

Auch die Pfarrerinnen und Pfarrer schont er nicht. Sie

… gehören seit einem halben Jahrhundert nicht mehr zu den kulturell Gebildeten im Land, sie lassen sich intellektuell gehen und schreiben Feng Shui Broschüren a la Margot Käßmann oder andere Erbauungsliteratur. Ja, das ist erfolgreich, überaus erfolgreich.

Hat er recht? Und ist er mit seinem Rechthaben dennoch ein Gefangener des hochkulturell/kritischen Milíeus?

Wir müss(t)en darüber reden …