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Quo vadis, Brunswiek?

Schlag auf schlag bz 23_10_2013

Eine Thesenreihe zur Debatte der Braunschweiger Zeitung „Schlag auf Schlag„.

 

 

 

Quod est disputendi:

  1. Urbanität entsteht durch soziale und kulturelle Geräumigkeit.
  2. Urbanität entsteht nicht durch quantitative Größe, nicht durch Einwohner- oder Touristenzahl, Umsatzvolumen oder Verkehrsaufkommen usw.
  3. Die Stadt ist nicht ohne ihre Geschichte, aber sie ist nicht ihre Geschichte.
  4. „Stadt“ ist eine gegenwärtige Größe, oder sie hat ihre Urbanität verloren.
  5. Urbanität entsteht und wächst nicht durch Vermarktung.
  6. Vermarktung tendiert zur Idealisierung, aber eine Stadt kann nicht ideal sein.
  7. Eine Stadt hat auch schmutzige und hässliche Seiten, die sich der Ästhetisierung entziehen. Sie sind die Nagelprobe ihrer Urbanität.
  8. Sexy wird man nicht, indem man es von sich selbst behauptet. Städtisches Charisma ist kein Ziel, das man direkt ansteuern kann.
  9. Eine Diskussion, in der für kulturelle Vielfält plädiert wird, an der aber ausschließlich hellhäutige und gut bürgerlich gekleidete Personen teilnehmen, ist nicht viel mehr als Träumen.
  10. Das große und schöne Ganze zu beschwören, ist das Gegenteil von Stadt-lichkeit und schon einmal gründlich schief gegangen (1. Mose 11).
  11. Urbanität entsteht erst durch ausgeprägte Kontroversen, durch produktiven Dissenz und in durchaus konflikthaften Begegnungen mit dem Anderen und Fremden.
  12. Urbanität ist pralle dezentralisierte Öffentlichkeit.

 

Fortsetzung folgt …