Archiv der Kategorie: St. Katharinen

Sieben Worte unseres Erlösers in St. Katharinen

Kreuzigungsgruppe St. Katharinen
Foto: Ralf Kraemer

Eigens für den Karfreitag hatte Josef Haydn im Jahr 1785 sein klassisches Werk „Die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuz“ komponiert. Diese einfühlsame und meditative Instrumentalmusik wird am kommenden Gründonnerstag und am Karfreitag von einem Ensemble in St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt aufgeführt. Die Komposition für Violine, Viola und Violoncello empfindet die Sterbeworte Jesu nach und kann als musikalische Hinführung zur christlichen Erlösungs-Botschaft begriffen werden. „Sie ist zugleich ein spirituelles Erlebnis, das in die Tiefe des Glaubens führt“, kündigt Katharinenpfarrer Werner Busch die auf  drei Gottesdienste aufgeteilte Musik an. Das befremdliche und abstoßende Leiden Jesu sei mehrdeutig, schillernd, so der Theologe. Die Passionsgeschichten in den Evangelien bergen ein Geheimnis, zu dem die Musik ein Schlüssel sein kann. Mit einer Formulierung des Schriftstellers Arnold Stadler sieht Busch am Kreuz Jesu eine Botschaft durchklingen: „Da steht ein großes Ja vor mir.“ Die musikalischen Gottesdienste finden an folgenden Terminen statt: Gründonnerstag (17. April) um 18.00 Uhr, Karfreitag (18. April) um 10.30 Uhr und um 15.00 Uhr, jeweils in der Katharinenkirche. Der Eintritt ist frei.

Poetry & Praeching – Texte

Andy 1„Raise your voice!“ In die Stille des Anfangs rief Andy Hundacker der versammelten Gemeinde einen Weckruf zu. „Erhebe deine Stimme!“

Über 100 Menschen erlebten am zurückliegenden Sonntag einen Gottesdienst der besonderen Art. Im voll besetzten Gemeindesaal von St. Katharinen feierte die Gemeinde zusammen mit dem Poetry Slammer Andy Hundacker aus Berlin und Gemeindepfarrer Werner Busch am Braunschweiger Hegenmarkt ein Gottesdienst-Experiment. „Kunst nicht nur als Beitrag und Verzierung – Kunst vielmehr als Bestandteil und notwendiges Element im Gottesdienst – das war meine Anfangsüberlegung“, berichtet Busch vom Werden der Idee, für die er den Künstler aus Berlin gewonnen hat. „Dass die kurze Zusammenarbeit mit Andy während seines SAndy 2tudiums vor gut zwei Jahren zu einer Verbundenheit geführt hat, die uns in dieser Idee nun wieder zusammengeführt hat, ist eine besondere Erfahrung, auch für unsere Gemeinde.“

Die sensible Platzierung der von Hundacker nur zum Teil eigens für diesen Gottesdienst neu geschaffenen Texte  erzeugte neue liturgische Eindrücke und Assoziationen. Statt des normalerweise gesprochenen „Gnadenzuspruchs“ aus Epheser 2,19 erklang ein meditativ schwebender Text, der bis zur letzten Zeile verschiedene Deutungen offenhielt: man konnte ihn als moderne Paraphrase von Gottes Zusagen hören oder als Antwort und Versprechen eines Menschen an Gott. Der Texte endete mir: „Ja. Ich hab mich. Für DIch. Enrtschieden.“ Löst man ihn (wieder) aus dem Gottesdienst heraus, ist er auch als Liebeserklärung einem Du gegenüber verständlich. Diese Option schwang auch am Sonntagmorgen noch mit und ließ die zwischenmenschliche Liebe als Gleichnis für das Gottesverhältnis schillern. Glaube und Verliebten-Pathos einmal ungewohnt eng miteinander verknüpft …

Auch ein improvisiertes Zusammenspiel von Wort und Musik zwischen Andy Hundacker und dem Kantor WolfgPoetry and Preaching_1ang Bretschneider am Flügel schuf etwas Neues. Es entstand ein poetischer Wort- und Klangraum, in dem die Verlorenheit eines „Einsamen Wanderers“ präsent und einfühlbar wurde. Dass im Anschluss Fürbitte gehalten wurde, gab beiden Elementen eine neue Bedeutung.

In der Mitte des Gottesdienst standen ein poetischer Text und die Predigt, mit denen das angekündigte Motto  Poetry & Preaching eingelöst wurde. Das Gesamtthema der Gottesdienstreihe „Prophetenpredigten“ wurde dabei aufgenommen und variiert, wobei Hundacker das prophetische „Wahrsagen“ neu interpretierte: „Ich will sagen, was wahr ist, vortragen, was klar ist, weil es sonst keiner ausspricht. Ich spreche nicht Gegen, sondern Für, ich bin Für-Sprecher, gelegentlich Lannzenbrecher, ich sprecher für das, was ist und was kommt.“

In seiner Predigt über Jesaja-Texte setzte Busch mit der Beobachtung ein, dass das Jahr 2014 für Braunschweig und Umgebung ein „Wechseljahr“ sei: von Landesbischof und Oberbürgermeister über das Präsidentenamt der Landessynode bis hin zur Dompredigerstelle erlebt die Region einen beachtlichen Personalwechsel. Die Frage „Wer führt uns wohin?“ rücke auf der gesellschaftlichen Agenda weiter nach oben. „Die kritische Sicht der biblischen Propheten auf Ämter und Amtspersonen trifft zwar einen Nerv unserer Zeit“, räumt Busch im Anschluss an den Gottesdienst ein. Das prophetische Wort ziele aber nicht auf Politiker-Schelte oder Prominenten-Bashing, so der Theologe. Stattdessen agiere Gott auf seine ihm eigene Art und Weise …

Die musikalische Begleitung durch den Posaunenchor der Gemeinde und ein Lied mit Gitarre und Klavier boten auch den Versammelten abwechslungsreiche Beteiligungsmöglichhkeiten. Die Atmosphäre schien dazu angetan zu sein, nicht nur schweigend da zu sitzen. Neben einem Bravo-Ruf im Anfangsteil und Applaus während der Abkündigungen wurde augenzwinkernd, ungeniert und hörbar für alle von jemandem angemerkt: „Das Glaubensbekenntnis fehlt!“ Dazu ist abschließend folgendes zu sagen. Erstens: das ist wahr, es stand zwar im Ablauf, wurde aber übergangen. Und zweitens: darauf mache sich jeder selbst (s)einen Reim.

Die bisherigen Predigten der Predigtreihe, in denen das Jahresthema „Glaube. Macht. Politik“ immer wieder berührt wird (an der Verbesserung der Schriftdarstellung wird noch gearbeitet, ist im AUsdruck besser als auf dem Bildschirm. Sorry. Die Redaktion):

Jesaja 1 Erste Predigt am 19. Januar 2014Jesaja 1x

Jesaja 1 Zweite Predigt am 26. Januar

Amos 7 Predigt am 2. Februar 2014

Jesaja 3 Predigt am 16. Februar 2014

Poetry & Preaching mit ANdy Hundacker am 23. Februar 2013

Poetry & Preaching – ein Experiment

Andy Hundacker 3Am kommenden Sonntag,23. Februar 2014 im Gotesdienst um 10.30 Uhr werden Poetry Slammer IMG_0220Andy Hundacker und Pfarrer Werner Busch ein Gottesdienst-Experiment wagen. „Auch wenn die „Formate“ Poetry Slam und Gottesdienst eigentlich nicht zusammenpassen“, räumt Busch ein, „so stehen sich doch Künstler und Prediger im Umgang mit Wort und Sprache nahe.“

11. Februar: Rabbiner Dr. Lengyel

Dienstag, 11. Februar 2014 um 19.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt: Rabinner Dr. Gábor Lengyel über Schabbat und Feiertage im Judentum. Der Eintritt ist frei. Flyer Vortragsreihe „Jüdisches Leben“

Dass Christen und Juden miteinander über gemeinsame und verschiedene Traditionen sprechen, ist inzwischen eine seit Jahrzehnten gepflegte und gute Gewohnheit,

erinnert Katharinenpfarrer Werner Busch an den Neuanfang der Beziehung beider Religionen zueinander nach 1945. Auch christliche Lehren haben bekanntlich zu den geistigen Voraussetzungen des Holocaust beigetragen, so der Theologe. Neuere kirchliche Initiativen, theologisLengyel-e1390856233390_sliderche Fakultäten und Vereine haben nach der Katastrophe begonnen, das in den letzten Jahrzehnten aufzuarbeiten.

Diese Probleme lassen sich nicht ohne Theologie angehen, und es braucht auch direkte Begegnung und Kennenlernen,

meint Busch. Deshalb hat die Kirchengemeinde auf Anregung von Siegfried Graumann von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ gerne eine besondere Veranstaltungsreihe in ihr Jahresprogramm aufgenommen. Es bestehe immer noch Nachholbedarf, so Graumann, und man wolle ein Angebot machen, das Einblicke gibt und Kenntnisse vermittelt. Verständnis und Toleranz solle vermehrt werden.  Dazu konnte der Rabbiner Dr. Gábor Lengyel als Lehrbeauftragter der Leibniz-Universität Hannover gewonnen werden. Ein durch besondere Lebenserfahrung, Ausbildung und hohes Engagement ausgewiesenen Kenner des jüdischen Lebens, wie Busch ihn am Einführungsabend der Vortragsreihe einer etwa 50-köpfigen Versammlung am 28. Januar vorstellte.  Graumann und Busch erinnern sich gerne an das lebhaftes Interesse der Besucher und einen interessanten, mit Humor gewürzten Vortrag des Rabbiners.

Der nächste Vortrag findet am kommenden Dienstag, 11. Februar um 19.00 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt statt. Lengyel wird zum Thema „Schabbat und Feiertage“ u.a. über die Bedeutung des Sabbat und über den Jahresrhythmus jüdischer Feste sprechen. Die jüdischen Feste sind ja in den gebräuchlichen Kalendern meistens nicht eingetragen, somit verspricht der Abend eine Lücke zu füllen.

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Heinrich und Katharina – „Hägener Advent“

HägenerAdvent2013Ein ausführliches Programm des Hägener Advent.

„Die Wiederrichtung des Löwenbrunnens vor knapp 1 ½ Jahren hat die Kontakte zu einigen Nachbarn am Hagenmarkt intensiviert, und daraus ist nun eine Advents-Initiative erwachsen“, erläutert Pfarrer Werner Busch ein Vorhaben, das „seine“ Kirchengemeinde St. Katharinen zusammen mit anderen ortsansässigen Akteuren vorbereitet hat.

Am kommenden Freitag und Samstag wird nun auf der Mitte des Hagenmarktes Advent gefeiert. Jeweils von 16 bis 18 Uhr wird auf dem Platz am Heinrichsbrunnen mit Kleinkunst, Musik und Wort ein öffentliches Programm angeboten, der Zutritt ist kostenfrei. „An der Zusammenarbeit interessierte Nachbarn haben Engagement und Geld zusammengelegt, um dieses Experiment zu ermöglichen“, berichtet der Katharinenpfarrer. „Und solange der Vorrat reicht, wird der kostenlose Ausschank von Kaffee, Tee, Glühwein und Gebäck an den beiden Tagen zum Verweilen während der kurzweiligen Beiträge einladen.“

Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen:

  • Nachtwächter Hugo
  • Poetry Slamer Dominik Bartels aus Helmstedt
  • Theaterkünstler Thomas Hirche vom KULT-Theater
  • das Blechbläserensemble „Boywolb Brass“
  • der Posaunenchor von St. Katharinen.

„Wer mag, kann dieses Ereignis an den beiden Tagen gerne gern als Tor zum Weihnachtsmarkt sehen, in jedem Fall verstehen wir uns als Ergänzung und nicht als Konkurrenz“, erklärt Busch, selbst bekennender Weihnachtsmarkt-Fan, das Vorhaben. Unter das Motto „Heinrich und Katharina feiern den Hägener Advent“ stellt die Kirchengemeinde auch ihre Gottesdienste und Veranstaltungen in diesen Advents- und Weihnachtstagen, etwa zur Abrundung am Freitag und Samstag jeweils kleine Orgelmusiken in der Katharinenkirche um 18.05 Uhr. „Wir verstehen unsere Lage am Hagenmarkt bewusst als Platzanweisung und als einen der Bezugspunkte für unser Gemeindeleben“, sagt Busch, der Freitag und Samstag am Heinrichsbrunnen mit einer dreiminütigen „Preacher’s corner“ auch einen eigenen Beitrag einbringen wird.

 

Musikalischer 3. Advent in St. Katharinen

Kammerchor Franz List Weimar 1Zu zwei  besonderen adventlichen Ereignissen am kommenden 3. Adventswochenende lädt die Kirchengemeinde St. Katharinen herzlich ein. Der Kammerchor der „Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar“ wird am Samstag, 14. Dezember 2014 um 20.00 Uhr sein Adventskonzert „König der Könige, sei uns willkommen“ geben. Internationale, vor allem europäische Advents- und Weihnachtsmusik steht auf dem Programm. Der Eintritt ist frei, Spende willkommen.

Am Sonntag werden dann Pfarrer Werner Busch und Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker zusammen mit dem Kammerchor einen Gottesdienst mit reichhaltiger Chor- und Orgelmusik gestalten. Das Vokalensemble wird Werke von Benjamin Britten, Michael Preatorius, Francis Poulenc u.a. in den Gottesdienst einbringen, der um 10.30 Uhr beginnt.

Samstag, 14. Dezember 2013 um 20.00 Uhr: Konzert Kammerchor Weimar

Sonntag, 15. Dezember 2013 (3. Advent) um 10.30 Adventlicher Gottesdienst in St. Katharinen am Hagenmarkt

Musik: Kammerchor der „Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar“ unter der Leitung von Professor  Jürgen Puschbeck; Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker (Orgel)

Liturgie und Predigt: Pfarrer Werner Busch

Festliches Weihnachtskonzert am 8.12.

Kantorei St KatharinenWeihnachtskonzert am Sonntag, 8. Dezember, 18.00 Uhr

Braunschweiger Erstaufführung Johann Kuhnau: Magnificat C-Dur

Mit der Braunschweiger Erstaufführung des Magnificat von Johann Kuhnau sowie dem Magnificat von  Jan Dismas Zelenka und der 1. Kantate aus dem Weihnachtsoratorium von Johann S. Bach lädt die Kantorei an St. Katharinen zum diesjährigen Weihnachtskonzert ein.

Man kennt Kuhnau vor allem als Amtsvorgänger Bachs, aber damit wird man seiner Bedeutung als Komponist nicht gerecht. Von einem Zeitgenossen wird Kuhnau noch 20 Jahre nach seinem Tod zu den vier wichtigsten Komponisten neben Telemann, Händel und Kaiser gezählt. Sein Magnificat gilt als sein ambitioniertestes Werk. Jan Dismas Zelenka ergeht es in der Wahrnehmung seiner Werke ähnlich wie Kuhnau. Erst allmählich beginnt man den böhmischen Komponisten am Dresdner Hof zur Zeit Bachs zu schätzen. Extreme dynamische Gegen­sätze und eine reine reiche, farbige Harmonik prägen nicht nur sein Magnificat in D-Dur. Georg F. Händels Oboen-Konzert in g-Moll sowie A. Vivaldis Konzert für vier Violinen setzen einen weiteren festlichen Akzent. Neben der Kantorei und dem Kammerorchester an St. Katharinen wirken Linda Berg (Sopran), Irmgard Weber (Sopran), Melanie Frenzel (Alt), Uwe Gotswinter (Tenor) und Anton Lukas (Bass) mit. Die Leitung hat Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker. Karten zum Preis von € 7,50 bis € 25,00 sind bei Musikalien-Bartels (BS, Schlosspassage), online über ProTicket.de sowie an der Abendkasse ab 17.00 Uhr erhältlich.

Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker
Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker

 

Hagen-Forum mit Städteplaner Prof. W. Ackers

2013-08-20 Hagenmarkt verstehen_Mittelalterliche Großstadt.pdf - Adobe ReaderAngefangen hat es mit dem Hagenmarktfest anlässlich der Wiederrichtung des Löwenbrunnens an der Nordseite der Katharinenkirche im Sommer 2012. Nun wird es konkret. Am kommenden Dienstag, 20. August 2013 findet um 19.30 Uhr das erste Hagen-Forum statt, das künftig in unregelmäßigen Abständen stattfinden soll. Immer wieder ist in Gesprächen mit Geschäftsleuten, Einrichtungen, Nachbarn vom Hagenmarkt und Umgebung das Interesse an lockerer Vernetzung und Dialog bekundet worden. Auch gemeinsame Initiativen sind denkbar, Ideen und Lust an der Zusammenarbeit sind schon da. Die Kirchengemeinde St. Katharinen am Hagenmarkt bietet nun die Plattform dafür und öffnet ihr Gemeindehaus zum Dialog über den Hagenmarkt. Beim ersten Treffen am kommenden Dienstag wird Stadtplaner und Architekt Professor Walter Ackers zum Thema „Den Hagenmarkt verstehen“ sprechen.

„Den Hagenmarkt verstehen“ Vortrag von Prof. Ackers: Aspekte, Gedanken und Fragen zu einem städtebaulich schwierigen Ort.

Professor Ackers über den Hagenmarkt: „Ein Markt, der längst kein Markt mehr ist. Platz oder Grünanlage? Eine Kirche, die unter dem Kreuz des Verkehrs leidet und ihre Stille sucht. Ein Verkehrsknoten, der an die räumlichen Grenzen gestoßen ist und den Raum sprengt. Und dennoch bleibt der Hagenmarkt der Mittelpunkt eines alten Stadtteils. Man muss die Stadt verstehen, um den Hagenmarkt zu verstehen. Es gibt viele Wünsche – von allen Seiten. Doch was lässt sich davon verwirklichen?“

Ackers Partner Städtebau