Archiv der Kategorie: Aktuell

Gedenken an Kriegsbeginn vor 100 Jahren

PageLines- Katharinen_small.jpgZum Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 lädt die Kirchengemeinde St. Katharinen am kommenden Freitag, 1. August um 12 Uhr zu einer Andacht mit Wort, Musik und Stille in die Katharinenkirche am Hagenmarkt ein. „Wir folgen damit einem Aufruf der Dachorganisation Evangelischer Kirchen in Europa“, erklärt Katharinenpfarrer Werner Busch das etwa 15-minütige Vorhaben. Kriegsgedenken dürfe heute kein Heldengedenken mehr sein, erläutert er einen Grundgedanken der Andacht. Während vor 100 Jahren die Christen europäischer Länder „für Gott, Volk und Vaterland“ mit Waffen aufeinander losgingen, stehen sie nun im Gebet und im Einsatz für Versöhnung und Frieden zusammen. „Gott, der sich in der Person Jesu Christi allen Menschen in Liebe zuwendet, darf und kann nicht für nationale oder sonstige gruppenegoistische Zwecke vereinnahmt werden. Man verliert ihn dabei.“ Die Umkehr zum Frieden sei daher auch eine Erneuerung des Glaubens und  ein ständiger Prozess, der nicht zuletzt in Gottesdiensten und Andachten vollzogen werde. Durch die Partnerschaft der Brausnchweigischen Landeskirche zur Diözese Blackburn in England hat dieses Thema und dieser Anlass ein eigenes Gewicht.

Mit Orgelwerken von Johann Sebastian Bach und Dieterich Buxtehude wird Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker das gedenkende Einkehren musikalisch gestalten. Pfarrer Busch wird mit kurzen Texten, Lesungen und einem abschließendem Gebet das geistliche Innehalten in der Mittagspause leiten. „Wir wollen auch Berufstätigen die Gelegenheit geben und fassen uns daher kurz.“ Der Eintritt ist frei.

Pressemitteilung der Gemeinschaft Europäischer Christen Europas (GEKE)

Vielerorts in Europa wird in diesem Jahr an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnert. Auch die GEKE sieht sich als europäische Organisation verpflichtet, die Ereignisse rund um den Ersten Weltkrieg in Erinnerung zu rufen, da dieser die Entwicklungen auf unserem Kontinent maßgeblich beeinflusst hat. Die nationalistischen Bewegungen vor Beginn und neue politische Grenzziehungen am Ende des Krieges haben die Gräben zwischen Christen vertieft und die entstehende ökumenische Bewegung stark belastet. Darüber hinaus hat der Krieg bisweilen tief in die Biographien einzelner Menschen und Gruppen eingeschnitten. Die GEKE sieht deshalb die wichtige Aufgabe einer nachhaltigen Friedens- und Versöhnungsarbeit mit dem Ziel, Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben in Europa zu gewinnen.

Kopflos erleuchtet – Eine Ausstellung

Kopflos Klein„Aus der guten Nachbarschaft zur Kirchengemeinde St. Katharinen ist nun Zusammenarbeit geworden“, freut sich Oberstudiendirektor Christian Just. Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand von St. Katharinen und Gemeindepfarrer Werner Busch lädt der Leiter des Studienseminars Braunschweig zu einer besonderen Ausstellung in die Katharinenkirche ein. Am Dienstag, 15. Juli um 19.30 Uhr wird dort die Eröffnung stattfinden, zu der herzlich eingeladen wird. Eintritt ist frei.

Eine Gruppe von Kunsterzieherinnen und Kunsterziehern im Referendariat hat unter der Leitung von Studiendirektor Jürgen Bernhard Kuck die berühmte Katharinenlegende sowohl didaktisch als auch künstlerisch vielfältig bearbeitet. „Die unmittelbare Nachbarschaft zum außerschulischen Lernort Kirche bot sich geradezu an“, erläutert Kuck die Entstehung der didaktischen Idee, die sich bald zu einem engagierten Studienprojekt und schließlich zu einer Ausstellung mauserte. Vom 15. Juli bis zum 25. November, dem Gedenktag der Heiligen Katharina, werden die Werke der Heilige Katharina _ Christian GrimmKunsterzieherinnen und Kunstererzieher in der Katharinenkirche am Braunschweiger Hagenmarkt  zu sehen sein. „Die entstandenen Werke spiegeln ein breites Spektrum künstlerischer Zugänge und regen dazu an, sich neu mit der Namensgeberin unserer schönen Kirche am Hagenmarkt auseinanderzusetzen“, würdigt Christoph Bergmann vom Kirchenvorstand das Projekt. Von Cartoon bis Klanginstallation, von Skulptur bis Bildprojektion werden ab kommendem Dienstag überraschende und eindrückliche Werke präsentiert.

„Die Ausstellung zeigt, wie inspirierend und kreativitätsförderlich es sein kann, wenn Lehrende und Lernende die Schulmauern verlassen“, freut sich Studienleiter Just. Die veranstaltenden Partner sind sich darin einig, dass durch solche exemplarischen Aktionen die Schule über den reinen Lehrauftrag hinaus einen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten im Stande ist. „Und wir öffnen unsere Kirche für das künstlerische Experimentieren mit unseren Traditionen und für den Dialog, den das provozieren kann“, ist sich Busch mit dem Vorstand der Kirchengemeinde einig. Ein Heilige Katharina _ Sarah Hennerepräsentativer Katalog mit Texten und bildlichen Darstellungen ist ebenfalls erhältlich. Vernissage: Dienstag, 15. Juli 2014 um 19.30 Uhr in St. Katharinen am Braunschweiger Hagenmarkt
Neben Vertretern von Kirchengemeinde und Studienseminar werden auch die Künstler anwesend sein.

Dauer der Ausstellung: 15. Juli bis 25. November
Öffnungszeiten der Kirche: täglich von 9 bis 14 Uhr
Bis Ende Juli auch Nachmittags bis 16 Uhr
Jeden Sonntag zum Gottesdienst und im Anschluss
Darüber hinaus auf Anfrage und nach Terminvereinbarung (Tel. 0531 – 44 66 9)
Eintritt ist frei.

Wortakrobatik in der Kirche

Marit Ritzenhof aus Gifhorn hat den Poetry-Abend im Publikum miterlebt und berichtet:

Ein Poetry Slam in der Kirche? Dass das geht, hat die Veranstaltung am letzten Samstag gezeigt. Eine Mischung aus Gemeindemitgliedern, altgedienten Poetry-Slam-Fans und interessierten Gästen füllte trotz Fußballweltmeisterschaft am vergangen Samstag die St. Katharinen Kirche am Braunschweiger Hagenmarkt. Die Beiträge der verschiedenen Slammer waren durchgehend sprachgewandt und wortgewaltig. Mit einer himmlischen Mitarbeiterkonferenz oder einem beeindruckend persönlich verfassten Statement begeisterten sie das Publikum. Nach den Regeln des Poetry Slams wurde durch Publikumsapplaus abgestimmt, wer welche Punktzahl erhält. Dabei unterlagen die Pastoren nur knapp den Slammern. Mein Fazit: Ein wirklich schöner Abend, welcher, trotz der schwierigen Akustik, im Kirchraum genau richtig aufgehoben war.

Videoplaylist:

Einzelvideos:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Presseberichte:

Braunschweiger Zeitung am 30.6.:

Poetry Slam 2

 

 

 

 

 

Neue Braunschweiger am 2.7.:

Poetry Slam 1

„Und er bewegt sich doch“ – Mobilität

Am 25. Juni 2014 hat Professor Dr. Thomas ScharffProfessor Dr. Thomas Scharff vom Historischen Seminar der TU Braunschweig in „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ einen Vortrag über die Mobilität des Menschen gehalten. Mobilität und Verkehr ist für die Kirchengemeinde St. Katharinen aufgrund ihrer Lage ein wichtiges Thema. „Das Mittelalter verbindet man zwar im allgemeinen mit statischem Denken, Bodenständigkeit und kleinem Lebensradius“, erläutert der Historiker. Dass die Realität differenzierter ist, entfaltet der Braunschweiger Historiker anhand verschiedener Beispiele aus Handel, Religion, Kultur und Politik. Am Schluss gab es eine Andacht von Pfarrer Werner Busch zum Thema Mobilität.

Hier ein Bericht von Werner Heinemann, der den Nachmittag miterlebt hat.

Am 25.6.2014 hat im gut besuchten Gemeindesaal von St.Katharinen Herr Professor Dr. Thomas Scharff von der TU Braunschweig einen lebendigen und interessanten Vortrag über das Thema „Und er bewegt sich doch – Die Mobilität des Menschen im Mittelalter“ gehalten.Dabei konnte er an vielen Einzelbeispielen zeigen, daß unsere Vorstellung von einer weitgehenden Verharrung und lokalen Abgeschiedenheit der Menschen  im Mittelalter nicht zutreffend ist. Neben der „stabilitas loci“ der Mönche, d.h. ihrer örtlichen Bindung an das Kloster, der Bindung der Bauern an ihre Scholle und die ihres Grundherren, sowie der Herrschaftsausübung der Ritter und Adeligen in ihren Burgsitzen, gab es große Gruppen von Menschen, die das ganze Mittelalter hindurch sich durch große Mobilität auszeichneten.

Neben den Fernhändlern, wie z.B. den Fugger oder Welsern, die sozusagen berufsmäßig über weite Strecken mit ihren Waren in Karawanen unterwegs waren und ihre Handelsstützpunkte überall in der damaligen Welt unterhielten, waren aber auch andere Gruppen unterwegs. Man denke an die vielen Pilger, die sich auf Wallfahrt zu näheren oder weit entfernten Wallfahrtsorten wie z.B. Santiago de Compostela oder Jerusalem befanden. Oder die vielen Kriegszüge und Kreuzzüge, auf die sich Adelige und Gefolgschaftsangehörige begaben.

Scharff ging in seinem Vortrag auch darauf ein, daß durch diese umspannende Mobilität und durch das Zusammentreffen mit anderen Kulturen ein nicht zu unterschätzender Wissenstransfer und neue Sichtweisen auftraten. So gab es z.B. eine lebhafte Diskussion über die Funktion der ägyptischen Pyramiden, von denen einige Reisende annahmen, daß es sich um riesige Kornspeicher handelt, während andere sie als Begräbnisorte identifizierten.

Durch die Reisetätigkeit entstand auch ein zunehmender Bedarf an zuverlässigem geografischem Kartenmaterial. Neben Karten, wie z.B. der Ebsdorfer Weltkarte,die ein christlich-mystisches Weltbild zeigen wollte und für die Flüsse,Städte,Berge nur Teile und Gliedmaßen des corpus christi waren, traten auch recht genaue geografische Karten unter Angabe von Entfernungen und Reisezeiten.

Insgesamt zeichnete Prof.Scharff ein buntes, vielfältiges Bild eines bewegten Mittelalters. Das zeigten auch die anschließenden lebhaften Nachfragen.

Poetry Slam mit Pastoren

SAMSUNG CAMERA PICTURESSamstagabend am Braunschweiger Hagenmarkt

„Poetry Slamer versus Pastoren“

Erstmals in Braunschweig trafen erfahrene Poetry Slammer aus aller Herren Länder (Schweiz, Norwegen, ja sogar Deutschland) auf Pastoren und lieferten sich einen humorvollen Wort-Battle. Die Gruppen „Pastoren“ belegte den ehrenvollen 2. Platz. Hier ein Kurzer Ereignisbericht.

19 Uhr: die ersten Besucher treffen ein. Vor der Kirche unterm geschützten Pavillion ist schon fast alles vorbereitet, es werden kleine Häppchen angeboten. Man nutzt die Stehtische zum Verweilen bei Cola und Bier.SAMSUNG CAMERA PICTURES

19.30 Uhr: die Künstler sind (fast) alle da. Letzte Absprachen. Die Organisatoren Patrick Schmitz und Dominik Bartels treffen letzte Vorbereitungen und sind die besten Kunden am Pavillion. Die Kirche füllt sich zusehends. Regen.

20.00 Uhr: immer noch Gewusel

20.10 Uhr: Moderator Dominik Bartels begrüßt und bringt das Publikum in Stimmung.

SAMSUNG CAMERA PICTURES20.20 Uhr: Der Battle beginnt.

21.05 Uhr: Pause. Kirchplatz füllt sich. Kein Regen mehr. Befeuchtung von innen und Snacks.

21.35 Uhr: The games must go on.

22.30 Uhr: Die Siegergruppe steht fest und wird gefeiert: die Poetry Slammer. Mit dem Punktestand ist auch die Gruppe der Pastoren hochzufrieden. 283 : 236

Erstes Fazit: Die akusitischen Bedingungen sind eine Herausforderung gewesen und müssten beim nächsten Mal verbessert werden. Insgesamt war es ein sehr schönes Ereignis, das gut zur Kirchengemeinde am Hagenmarkt passt. Gemeindepfarrer Werner Busch, selbst Teilnehmer des Wettkampfes, freut sich schon jetzt auf das nächste Mal.

 

Freiheit und Bindung – Barmen II

Wuppertal_Gemarker_Kirche_innen„Totalitätsansprüche erleben Menschen nicht nur in Diktaturen“, sind sich die beiden Braunschweiger Theologen Klaus Kuhlmann von der Reformierten Gemeinde und Werner Busch von St. Katharinen einig. Angeblich alternativlose Sachzwänge und absolut gesetzter Leistungsdruck prägen Teile unserer Gesellschaft. Am kommenden Sonntag setzen die genannten Kirchengemeinden die Predigtreihe zur Barmer Theologischen Erklärung in einem Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Katharinenkirche am Hagenmarkt fort. Die Predigt von Klaus Kuhlmann zur zweiten Barmer These handelt von der christlichen Freiheit als Durchbrechung von Totalitätsansprüchen. Kuhlmann geht der Frage nach, wodurch das geschieht und welche Konsequenzen das nach sich zieht. Im Anschluss wird zum Kirchenkaffee eingeladen, einer Gelegenheit für zwanglose Begegnung und Gespräch nach dem Gottesdienst. Die Barmer Erklärung kann im Internet hier nachgelesen werden.

„Mein, mir, mich“ – eine Kantateneinführung

Kantateneinführung Juni 2014Zur Einfürhung in die Kantate von Johann Sebastian Bach (BWV 129) „Gelobet sei der Herr, mein Gott“ hielt Pfarrer Werner Busch vor den versammelten Sängerinnen und Sängern aus der Landeskirche und der Kanrtorei St. Katharinen eine Einführung. Sie ist hier nachzulesen. Die Kantate wurde am Sonntag, 15. Juni im Gottesdienst in der Katharinenkirche aufgeführt.

„Gemeinde und Welt“ – Spannend

Barmer Erklärung 1„Im Leben und im Sterben – frei!“ Die unter diesem Motto stehende Gottesdienstreihe zum 80-jährigen Jubiläum der Barmer Theologischen Erklärung wird am kommenden Sonntag fortgesetzt. Im Rahmen dieses gemeinsamen Projektes laden die Reformierte Gemeinde Braunschweig und die Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Katharinen am Pfingststonntag zu einem besonderen musikalisch-thematischen Gottesdienst ein.Das Tübinger Celloensemble wird mit Werken von Franz Lachner, Frederick A. Fox und Théodore Dubois musikalische Akzente setzen.

Die Predigt von Pfarrer Werner Busch greift die 3. These der Barmer Erklärung auf und thematisiert das Verhältnis von „Gemeinde und Welt“. Pfarrer Busch dazu: „Wir haben uns daran gewöhnt, die Kirche als einen Teil der Gesellschaft zu begreifen, und sie spiegelt ja auch tatsächlich in vielem die Chancen und Probleme unserer Gegenwart wieder. Die Barmer These weist aber darauf hin, dass es dennoch eine letzte Distanz und eine grundlegende Unterscheidung zwischen Kirche und Staat, Gemeinde und Umfeld gibt und geben muss.“ Woraus sich diese Spannung ergibt und was sie für das Kirchen- und Gemeindeleben bedeutet, darauf wird Busch am Sonntag in seiner Predigt näher eingehen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird wieder zum Kirchenkaffee eingeladen.