Eine mit etwas Verspätung gepflückte Frucht des Themenjahres 2012 ‚Reformation und Musik‘ ist die „Kleine Hägener Denkschrift zur Kirchenmusik„. Sie trägt den Titel „Singt! Und spielt!“. Der vom Gemeindepfarrer von St. Katharinen verfasste Text ist mehrfach im Kirchenvorstand beraten und verändert worden. Über die lokale Perspektive hinaus gibt es darin gewiss auch einiges von allgemeinem Interesse zu entdecken.
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2. Mose: Predigtreihe „Gott und Toleranz“
Die Predigtreihe „Gott und Toleranz 2013“ zu Texten aus dem 2. Mosebuch ist bereits in Gang. Morgen wird die ursprüngliche Planung durch eine Predigt zu Kapitel 4,1-17 von Pfarrer i.R. Herbert Meyer erweitert. Am kommenden Pfingstsonntag (19. Mai um 10.30 Uhr) wird wie angekündigt Pfarrer Werner Busch mit einer Predigt zum zweitenTeil des Kapitels die Reihe fortsetzen: „persönlich, nah, gefährlich – Gott geht den Menschen an.“
Ein Thema nimmt Gestalt an
Unser Zufgriff auf das Jahresthema 2013 im Rahmen der Reformationsdekade ist weniger auf historische Fragestellungen fokussiert. Das Begriffspaar „Reformaion und Toleranz“ lenkt den Blick zwar in entfernte Vergangenheit zurück (die freilich eine weitreichende Wirkungsgeschichte hatte). Unser thematischer Bogen unterscheidet sich im Ansatz und ist ein Versuch, das Thema grundsätzlicher und akuteller anzugehen. Das Jahr gliedert sich in drei aufeinander folgende Themenreihen. Die thematische Auffächerung, die der Rat der EKD in einer Januarsitzung in Braunschweig zu diesem Themenjahr verabschiedet hat, findet man hinter diesem Link.
(1) Gott und Toleranz – April bis Mai 2013
Die Gottesfrage ist nicht erst seit heute ein Brennpunkt in der Toleranzdebatte. Schopenhauer, Freud, Assmann u.a. haben radikale Anfragen formuliert. Es erscheint uns deshalb sinnvoll, bei der Gottesfrage anzusetzen und einmal einen biblischen Erzählweg abzuwandern, der prominent und aussagekräftig ist: einige Ausschnitte der Erzählung vom Auszug aus Ägypten im 2. Mose-Buch.
2) Toleranz konkret – Juli bis Oktober 2013
Eine bis ins Beliebige tendierende Toleranzforderung ist nicht überzeugend und hilfreich. Wenn Toleranz einmal konkret werden soll, stoßen wir auf Spannungen und Grenzen. Welche? Die Redewendung „intolerant gegen Intoleranz“ muss genauso überprüft werden wie Gleichgültigkeit und Beliebigkeit. Inwiefern helfen die 10 Gebote u.a. Traditionen des christlichen Glaubens hier weiter?
(3) Toleranz und Vergebung – November 2013 bis Januar 2014
Ist ein Toleranzbegriff ohne die Option von Verzeihen und Vergebung überhaupt denkbar? Konflikte und Traumatisierungen dürfen allerdings auf dem Denkweg in diese Richtung nicht überspielt oder religiös verharmlost werden. Mit dem Hang zum Verurteilen und einer im Gegenzug immer wieder zu hörenden Forderung nach Schlussstrichen wird ein chronisch entzündeter Nerv unserer Kultur berührt. Eines ist klar: Vergebung ist eine der komplexesten und anspruchsvollsten Erfahrungen des christlichen Glaubens. Geht es wirklich ohne sie?
Gott und Toleranz
„In der That ist Intoleranz nur dem Monotheismus wesentlich.“ (Arthur Schopenhauer)
Die Gottesfrage ist ein Brennpunkt in der Toleranzdebatte. Ernst zu nehmende Kritik fordert den Glauben an den einen Gott substantiell heraus. Die Anfragen sind nicht neu, aber sie sind neu zu hören. Die Frage nach Gott ist deshalb auch in der Kirche aufs Neue zu stellen. In einer Reihe von Gottesdiensten und Veranstaltungen (April bis Juni 2013) werden wir in der Kirchengemeinde am Braunschweiger Hagenmartk diesen Fragen nachgehen.
Das Zitat von A. Schopenhauer ist entnommen aus: Ders., Parerga und Paralipomena II/2. Kapitel 15, § 174.
Impulse der Reformation 1
Luthers Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation“ aus dem Jahr 1520 gilt als eine der reformatorischen Hauptschriften. Bei näherem Hinsehen fordert sie das Nachdenken über gegenwärtige Fragen des Kircheseins neu heraus.
Der Titel „Evangelisch Kirche sein“ spielt auf das Schwerpunktthema der EKD-Synode 2007 in Dresden an.
Thomas Sonar: „Lob der Intoleranz“
Im Hochschulgottesdienst am Sonntag, 21. April 2013 hat Professor Dr. Thomas Sonar vom Institut für Mathematik der TU Braunschweig eine „Bürgerpredigt“ zum Jahresthema Toleranz gehalten. Kenntnisreich und pointiert hat er auf die problematische Aktualität biblischer und theologiegeschichtlicher Positionen Bezug genommen. Herausgekommen ist ein differenziertes „Lob der Intoleranz“, denn: Toleranz braucht Regeln.
Toleranz: Themenjahr 2013
Mit dem Toleranzbegriff ist ein Spannungsfeld umschrieben, wenn er denn mehr als nur allgemeine Gleichgültigkeit besagen soll. Der Ruf nach Toleranz sollte deshalb nicht zur Beendigung, sondern eher zur Eröffnung von Debatten eingesetzt werden. Wie sich das zu der Botschaft des Evangeliums und zum Glauben verhält, wird uns in diesem Jahr eingehend beschäftigen.
Als kleines Beispiel zum Beginn des Jahres weise ich auf zwei Artikel zum Thema „FSK“-Begrenzungen bei Kinofilmen hin. Interessanterweise wirkt ein evangelischer Pfarrer als Prüfer bei der Kategorisierung aktueller Kinofilme mit.
http://www.faz.net/aktuell/politik/der-f-a-s-filmtest-fsk-12-nichts-fuer-kinder-11055667.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/f-a-s-film-test-wenn-filme-weh-tun-11500538.html
http://www.ekd.de/aktuell/86052.html
EKD blickt zurück auf das Jahr der Kirchenmusik 2012
Mit zwei inhaltlich beinah konträren Texten blickt die EKD auf das zu Ende gehende „Jahr der Kirchenmusik“ zurück. Der EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) Nikolaus Schneider rechnet für den Bereich der Kirchenmusik künftig mit frei werdenden attraktiven Kirchenmusikerstellen: „Wer heute evangelische Kirchenmusik studiert oder in den nächsten Jahren mit dem Studium beginnt, kann nach erfolgreichem Examen mit einer attraktiven Stelle rechnen. Die Auswahl an freien Stellen ist heute bereits hoch und wird in den nächsten Jahren sogar noch steigen.“ (27.12.2012)
In einem epd-Text, der drei Tage später auf der Homepage der EKD veröffentlicht wird, geht man zwar auch davon aus, dass durch die anstehenden Pensionierungen ein Bedarf an gut ausgebildeten Kirchenmusikern entsteht, sagt aber gleichzeitig: „Für den Erhalt der Kirchenmusik sind nach Meinung von Experten jedoch besondere Anstrengungen nötig. Andernfalls droht der evangelischen Kirche schon bald ein Mangel an qualifizierten Kirchenmusikern, warnen viele Kirchenmusikexperten.“ Die Frage, welche Auswirkungen die vielfältigen Konsolidierungsbemühungen in den Landeskirchen auf die Stellenplanung und –gestaltung im Bereich Kirchenmusik haben werden, wird nicht berührt. Von Einsparungen und Kürzungen ist keine Rede, eher von einer etwa in Westfalen gesetzlich festgeschriebenen unteren Mindestanzahl von Kirchenmusikern. Wer Ohren hat zu hören, der höre, was hier (nicht) gesagt wird.
In wenigen Wochen wird auf dieser Homepage – gewissermaßen als ein „Ertrag“ des Jahres der Kirchenmusik – ein Text zur Kirchenmusik veröffentlicht. Das Jahr geht zn Ende, aber Nach der Musik ist vor der Musik.
http://www.luther2017.de/luthderdekade/themenjahr-2012
http://www.ekd.de/reformation-und-musik/index.php
http://www.ekd.de/arbeit/presse/pm284_2012_kirchenmusik_hat_zukunft.html
http://www.ekd.de/aktuell/85935.html
Gesetzlicher Feiertag zum Reformationsjubiläum?
„In Norddeutschland mehren sich die Stimmen der Regierungschefs für einen gesetzlichen Feiertag zum 500. Reformationsjubiläum am 31. Oktober 2017. Nach Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) stellte sich auch Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) hinter diesen Vorschlag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).“ (epd vom 6.12.2012)
Hoffentlich bleiben die niedersächsischen Landeskirchen nicht wort- und tatenlos daneben stehen. Sollte der Reformationstag über den besonderen einmaligen Anlass im Jahr 2017 hinaus wieder zum regelmäßigen Feiertag werden, ist ein kluger und konstruktiver Umgang vonseiten der Kirchen damit nur wünschenswert. Wir sollten nicht allzu selbstverständlich wieder zur normalen Gottesdiensttradition zurückkehren. Zweifellos gehört das Element der Verkündigung zum Kernbestand protestantischer Identität und sollte von einem solchen Tag selbstverständlich nicht verbannt werden. Der z.T. engagierte und kreative Umgang mit dem besonderen Werktag in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hat aber auch andere, interessante Formate hervorgebracht und schon kleine Traditionen begründet, die durchaus weiterentwickelt werden sollten.
Ein regelmäßiger Gedenktag zur Reformation dürfte gern dialogischer, informativer und vielfältiger sein, als die klassische Gottesdienstliturgie es zunächst nahelegt. Immerhin gäbe ein solcher Feiertag doch die Chance, ein zentrales Thema evangelischen Kirche- und Christseins wieder stärker in den gesellschaftlichen Diskurs einzuspielen. Der theologische Kern und die historisch damit auch verbundenen Ambivalenzen sollten dabei differenziert und pointiert in den Blick genommen werden. Das Anliegen der Reformation sollte auch nicht auf allgemeine ethische Prinzipien verkürzt werden (einen Tag der Menschenrechte gibt es ja schon: jährlich am 10. Dezember). Mut zur Theologie, Mut zur öffentlichen (und für Dialogpartner offenen) selbstkritischen Überprüfung der Grundlagen und Konsequenzen dessen, was wir als Kirche in unserer Zeit sind und sein wollen.
Kirche muss sich in die Karten sehen lassen und ihre noch im Gang befindlichen internen Debatten in den öffentlichen Raum stellen. Sie kämpft ja nur mit einer Spielart derselben Probleme wie die anderen gesellschaftlichen Kräfte auch. Ihr Proprium ist dabei nicht eine fertige Botschaft, die sie nur wieder neu verpackt zu präsentieren hätte. Unser Proprium ist eine besondere Art und Richtung, nach Wegen und Antworten zu suchen. Dass wir öffentlich dazu einladen, diese besondere Suchbewegung zu beobachten oder an ihr mitzuwirken, darin liegt eine Chance gerade des Reformationstages.
Pressmitteilung der EKD: http://www.ekd.de/aktuell_
Wolfgang Scheibel: Zeichen setzen für Vergebung
Anlässlich des Reformationstages 2012 hielt der Präsident des Landgerichts Braunschweig Herr Scheibel in der Katharinenkirche in Braunschweig einen Impulsvortrag zum Thema „Zeichen setzen für Vergebung“.
Zu diesem Thema wurde anschließend ein World Café durchgeführt.
Der Vortrag wurde als Video aufgezeichnet und ist hier zu sehen: