Tod und Toleranz?

Sonntag, 24. November 2013 um 10.30 Uhr

„Alt und lebenssatt oder unerträglich lebensmüde“

Kantatengottesdienst zum Ewigkeits- und Totensonntag mit Abendmahl

in Zusammenarbeit mit der Hospizarbeit Braunschweig e.V.

Kantate von Johann Sebastian Bach „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV 106)

Solisten, Mitglieder der Kantorei und Kammerorchester an St. Katharinen

unter der Leitung von LKMD Claus-Eduard Hecker

Predigt: Ulrich Kreutzberg und Pfarrer Werner Busch

Letzter Gottesdienst der Themenreihe 2013

Der Abschied von verstorbenen Mitmenschen und die Trauer fordern die Toleranz auf ganz eigene Weise heraus. Die Erfahrungen, die sich am Lebensende einstellen, sind mit der Aura des Unannehmbaren umgeben. „Seine eigene Hinfälligkeit und das Sterben anzunehmen, ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben, vor die jeder Mensch in seinem Leben einmal gestellt wird.“, weiß Pfarrer Werner Busch. Im Gottesdienst am kommenden Ewigkeits- und Totensonntag wird der Seelsorger von St. Katharinen zusammen mit Mitarbeitern der Hospizarbeit Braunschweig e.V. einen Gottesdienst gestalten, der sich diesen Fragen zuwendet. Unter dem Motto „Alt und lebenssatt oder unerträglich lebensmüde“ soll ausgelotet werden, zu welcher Haltung dem Sterben und dem Tod gegenüber der christliche Glaube befähigt. „Nicht nur der Sterbende selbst, auch die Angehörigen und das Umfeld stehen vor schwierigen Fragen. Und das geht weit über die organisatorischen Dinge von Wohnungsauflösung und Erbe hinaus“, erläutert Ulrich Kreutzberg aus seinen Erfahrungen in der Braunschweiger Hospizarbeit. Trauer ist ein sehr individueller und zugleich ganz natürlicher Prozess ist, bei dem von Niedergeschlagenheit bis Wut, von tiefem Bedauern bis hin zu Erleichterung alles denkbar und nichts falsch ist, wissen Busch und Kreutzberg aus ihren Begegnungen mit trauernden Familien. Dass die Trauer das Verhältnis zur dahinfließenden Zeit verändert und selbst seine Zeit braucht, kommt im Gottesdienst auch musikalisch zum Ausdruck. Unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker wird die Bachkantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ zur Aufführung gebracht. „Musik kann trösten und ein Nachdenken ermöglichen, zu dem wir durch Worte allein noch nicht hingeführt werden“, weiß der Kirchenmusiker. In dem öffentlichen Gottesdienst mit Abendmahlsfeier gibt es auch eine Möglichkeit des Totengedenkens für verstorbene Familienangehörige.